Die Angehörigen der Generation Z ticken anders als unsere älteren Mitarbeiter.“ Diese Klage hört man oft von Selbstständigen beziehungsweise. Unternehmern. Stimmt, die nach 1995 geborenen jungen Frauen und Männer ticken teilweise anders – doch primär, weil sie unter anderen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen aufwuchsen beziehungsweise (wie Soziologen sagen würden) „anders sozialisiert wurden“ als ihre älteren Kollegen.
Auf Augenhöhe mit der Generation Z kommunizieren
So versuchten zum Beispiel die Eltern der Gen-Z-ler – verallgemeinert formuliert – mit ihren Sprösslingen, soweit möglich, auf Augenhöhe zu kommunizieren. Sie banden diese zudem in ihre Entscheidungen ein:
Ähnliches gilt für ihre Erzieher in den Schulen. Das prägte die Gen-Z-ler. Deshalb können sie sich mit „Chefs“, die sie in ihren Augen von oben herab behandeln, nur schwer identifizieren.
Prägend war zudem: Die Generation Z ist die erste Generation in deren Kindheit das Internet und die E-Mail-Kommunikation schon existierten. Und spätestens in ihrer Jugend waren die Social Media nahezu omnipräsent. Entsprechend selbstverständlich nutzen sie diese Tools zum Sich-Informieren, Kommunizieren und Beziehungen aufbauen und pflegen; aber auch um sich zum Beispiel mit Online-Spielen zu amüsieren.
Die Bedürfnisse der Gen-Z-ler wahr- und ernstnehmen
Auch das prägte sie! Schließlich hat heute, jeder 18-Jährige, wie Studien zeigen, im Verlauf seines Lebens im Schnitt schon 10.000 Stunden mit Online-Spielen verbracht. Und hierbei brannten sich Erwartungen in die Köpfe der jungen Frauen und Männer ein, die sie auch bei der Arbeit zeigen.
Denn die Online-Spiele sind nahezu ausnahmslos wie folgt aufgebaut: Es gibt
Auch das prägt, weshalb viele Gen-Z-ler bevorzugt Tätigkeiten ausüben, bei denen sie häufig ein Teilziel erreichen, wofür sie entweder gelobt werden (oder sich selbst auf die Schulter klopfen können).
Den Gen-Z-lern oft und zeitnah ein Feedback geben
Diese Erwartungshaltung nähren auch die Social Media, in denen die Gen-Z-ler im Schnitt fast acht Stunden täglich verbringen. Denn Instagram, TikTok, YouTube & Co stillen nicht nur ihr Bedürfnis Teil einer „Community“ zu sein. Dort erfahren sie oft auch die gewünschte Anerkennung in Form von „Likes“, die sie für gepostete Kommentare, Bilder und so weiter erhalten – und zwar sehr zeitnah und im Idealfall von vielen Seiten.
Auch das prägt ihre Erwartungshaltung, weshalb Sie als Inhaber oder Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens den Gen-Z-lern oft ein positives Feedback geben sollten – und zwar auch für Dinge, die aus ihrer Warte selbstverständlich sind, wie dass sie
denn dann sind sie auch für Ihre Hinweise offen, was sie anders besser machen könnten.
Die Gen-Z-ler Teil einer Community werden lassen
Zudem sollte es bei mittelständischen Betrieben, die Gen-Z-ler emotional an sich binden möchten, so dass sie nicht bei der erstbesten Möglichkeit den Arbeitgeber wechseln, auch Gelegenheiten geben, bei denen diese offen ihre Meinungen, Bedürfnisse und Vorstellungen äußern können – zum Beispiel in den Teambesprechungen. Beziehungsfördernd sind auch Events, die dem Sich-persönlich-kennenlernen dienen – speziell dann, wenn die Mitarbeiter sich nur sporadisch sehen, zum Beispiel weil sie
arbeiten. Das kann ein gemeinsames Frühstück oder eine gemeinsame Wanderung oder ein gemeinsamer Kinobesuch mit anschließendem Kneipenaufenthalt sein.
Dies sind nur einige der sozialisationsbedingten Effekte, die Institutsinhaber beim Umgang mit der Generation Z beachten sollten. Auf diese können Sie als Führungskraft nur adäquat reagieren, wenn sie diese kennen und wissen, was die Bedürfnisse der jungen Leute sind. Das setzt voraus, dass Sie regelmäßig das Gespräch mit dem Nachwuchs suchen und ihm zuhören. Dann wird Ihnen zumeist auch bewusst: Die Generation Z tickt zwar anders als meine, doch sie ist so heterogen wie dies meine im Teen- und Twen-Alter war.
Der Generation Z vorurteilsfrei begegnen
Dies ist der erste Schritt, um Vorurteile gegenüber der Generation Z abzubauen. Und dies ermöglicht es wiederum, ihre Stärken wahrzunehmen und gezielt zu nutzen. So zum Beispiel den Befund, dass die Gen-Z-ler die digitalen Medien ganz selbstverständlich zum Sich-Informieren, Kommunizieren und Beziehungen pflegen nutzen. Dies eröffnet ihnen als Inhaber bzw. Geschäftsführer des Betriebs u.a. die Chance, nicht nur die betriebsinterne Kommunikation (und Kooperation), sondern auch die mit den Kunden ganz neu zu gestalten.
Ähnlich verhält es sich mit dem Befund, dass die Gen-Z-ler, wenn sie etwas wissen möchten, dies einfach „googeln“. Oder sich Erklärvideos auf YouTube anschauen. Oder eine entsprechende Frage in Internetforen posten. Auch weil sie so meist sehr schnell eine Antwort erhalten. Zudem nutzen sie ganz selbstverständlich Online-Apps beispielsweise zum Sprachen-lernen – auch weil sich diese Art zu lernen, leicht in ihren Alltag integrieren lässt. Dies ermöglicht es Ihnen, eine ganz neue Lernkultur in Ihrem Betrieb zu etablieren – mit Lerndesigns,
Sich bewusst sein: Die Generation Z ist die Zukunft
Sie sehen, die Generation Z bietet Ihnen viele Möglichkeiten, Ihr Unternehmen zukunftsfit zu machen – sofern Sie ihr vorurteilsfrei begegnen und ihre Interessen ernst nehmen. Dies sollten Sie tun, denn: Die jungen Mitarbeiter sind die Zukunft Ihres Unternehmens – nicht nur aufgrund des akuten Fachkräftemangels.
Bedenken sollten Sie auch: Auch die Bedürfnisse Ihrer Kunden beziehungsweise der Entscheider in den Betrieben, die Sie gerne als Kunden gewinnen würden, wandeln sich – auch, weil von ihnen immer mehr der Generation Z angehören beziehungsweise ähnliche Bedürfnisse wie diese haben. Auch deshalb sollten Sie auf die Stimme der Gen-Z-ler hören, denn von ihnen gehen, wenn es darum, geht Ihr Unternehmen zukunftsfit zu machen, oft wertvolle Veränderungsimpulse aus – selbst wenn diese für Sie zuweilen im ersten Moment weltfremd oder nicht realisierbar klingen.