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Designpreis Ofenflamme

Raumobjekt und Kunstwerk, die schönsten Öfen

Auffällig ist bei allen Gewinner-Anlagen die hohe Gestaltungsleistung. Der Kachelofen oder Kamin ist vielfach der Mittelpunkt des Wohnens, und die Anforderungen an die Architektur und das Interior Design steigen mit dem allgemein zunehmenden Anspruch an die Wohnqualität. Bei allen Gewinnerentwürfen ist der neue Ofen integraler Bestandteil der Architektur und nimmt den Charakter der bestehenden Inneneinrichtung auf. Das Ergebnis sind handwerklich gefertigte Feuerstätten, die zu gleichen Teilen Raumobjekt, Kunstwerk und Möbel sind.

Die Gestaltung moderner Kachelofen- und Kaminanlagen ist eine Aufgabe, die so individuell ist wie die Menschen, für die sie gebaut werden. Das macht den Job so spannend, aber auch so herausfordernd. Gerade im gehobenen Wohnbereich sind immer individuellere Lösungen gefragt. Jedes Objekt hat andere architektonische Rahmenbedingungen, und auch die Bedürfnisse der Bewohner und Bewohnerinnen sind sehr unterschiedlich. Kein Wunder also, dass die Bandbreite der Gewinner-Entwürfe so vielfältig ist. Auch dieser Wettbewerbsjahrgang repräsentiert wieder einen Querschnitt durch Wohnzimmer und Küchen Europas.

Tradition und Modernität im Gleichklang

Allen fünf Gewinner-Öfen des diesjährigen Wettbewerbs Ofenflamme gemeinsam ist die Versöhnung von traditionellem Ofenhandwerk und modernen Gestaltungsprinzipien. Bewährte und tradierte Techniken und Materialien werden übernommen und in unsere Zeit übertragen. Das funktioniert für alle Einrichtungsstile: So wirkt der Bilderbuch-Kamin von Marie Mysková aus Tschechien nicht nur ausgesprochen romantisch, sondern repräsentiert zugleich modernes Interior Design. Ofenbauer David Muhl aus Freudenberg realisierte einen skulpturalen Kamin, der die Architektur und Einrichtung der Bauhausvilla spiegelt; damit öffnet er den Raum für Licht und optische Freiräume. Gleich zwei traditionelle Kachelöfen sind von den Ofenbauern Andreas Pöhl aus Ritten (Italien) und Daniel Jungmann aus Delbrück preiswürdig und modern interpretiert worden. Die Kombination aus traditioneller Handwerkskunst und modernem Design machen die blau-grünen Manufaktur-Kacheln zu einem wahren Schmuckstück, und der flaschengrüne Ofen ist der Beweis, dass traditionelle Handwerkkunst überzeugend in unsere Zeit übertragbar ist.

Wohnlichkeit und Lifestyle

Alle fünf Gewinner-Öfen haben die Aufgabe erfüllt, nicht als Fremdkörper aufzufallen, sondern Bestandteil der Architektur und des Wohnens zu werden. Moderne Kachelöfen und Kamine zählen inzwischen zu den Lifestyle-Objekten und sind integraler Bestandteil des Interior Designs. Liegeflächen, Sitzbänke, integrierte Regale oder Ablagen für Holzscheite oder zusätzliche Beleuchtungselemente machen die Feuerstätten zu Raumobjekten, Kunstwerken oder sogar zu einem veritablen Möbel.

Langlebiges Design und regionaler Bezug: die Erfolgsformel beim Thema Nachhaltigkeit

Ein zeitloses Design ist die Garantie für möglichst langen Gebrauch. Alle fünf Gewinner-Projekte sind zu einem unverzichtbaren Teil des Raumes geworden und werden lange Zeit als fester Bestandteil der Architektur Bestand haben – der wohl nachhaltigste Effekt einer individuell gebauten häuslichen Feuerstätte. Die Einbeziehung von lokal verfügbaren Materialien oder der Bezug auf lokale Handwerktechniken ist eine weitere Möglichkeit, beim Ofenbau nachhaltig zu handeln. Einen hohen Wirkungsgrad erzielen Kamine, wenn sie möglichst mittig im Raum platziert werden oder mit ihrer Wärme idealerweise zwei oder sogar noch mehr Räume erreichen.

Neun weitere, außergewöhnliche Einreichungen: die Ofenflamme Selektion 2023

Die Auswahl der Gewinner fiel nicht leicht: Unter den 130 Einreichungen für den Designpreis Ofenflamme 2023 waren viele inspirierende Beiträge mit Gewinner-Potenzial. Und mit kreativen Ansätzen: Müssen Öfen immer nur im Wohnzimmer stehen? Definitiv nein: Ob Outdoor-Küche, ein Kamin am Pool oder die traditionelle Feuerstelle im Flur – der Ideenvielfalt oder Ofenbauer und Ofenbauerinnen sind keine Grenzen gesetzt.

„Die Initiatoren der Ofenflamme waren definitiv Visionäre. Seit 10 Jahren beobachte ich nun als Jurymitglied die Entwicklung des Ofenbaus im europäischen Raum“, so Jurymitglied und Designjournalist Frank A. Reinhardt. „Die Kamine und Kachelöfen werden immer designorientierter, architektonischer, wohnlicher und stylischer und sind schon lange weit mehr als reine Wärmequellen. Der Designpreis Ofenflamme bildet genau diese Entwicklung ab, honoriert die vielfältigen Fähigkeiten von professionellen Ofenbauerinnen und Ofenbauern und macht diese zum Vorbild für ein kreatives Handwerk.“ Die Selektion 2023 Öfen stellen wir in der nächsten Ausgabe vor.

Informationen zum Designpreis Ofenflamme

Der Designpreis Ofenflamme wird ausgelobt vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) und der Zeitschrift Kamine & Kachelöfen aus dem Fachschriften-Verlag in Fellbach. Daneben unterstützen die Vereinigung europäischer Kachelofenbauerverbände (VEUKO) und der GesamtVerband OfenBau e. V. (GVOB) den Designpreis. Seit 2015 werden alle zwei Jahre Ofenbauer und Ofenbauerinnen mit der begehrten Trophäe ausgezeichnet, die mit Kreativität, handwerklichem Können und architektonischen Wissen Kamine und Kachelöfen planen und realisieren.

Der Designpreis wird alle zwei Jahre europaweit ausgeschrieben und prämiert herausragende Leistungen im Ofenbauhandwerk. Prämiert werden individuell geplante und handwerklich erstellte Einzelfeuerungsanlagen wie zum Beispiel Grundöfen, Warmluftöfen, Heizkamine, Hypokausten und Herde. Die Einreichungen werden von der Jury nach Kriterien wie Einbindung in Wohnraum und Architektur, Auswahl der verwendeten Baustoffe, Stimmigkeit von Formen, Farben und Symmetrie bewertet.

Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer ZVSHK, nutzte die Gelegenheit, um für Technologeoffenheit bei der Ausarbeitung des euen Gebäudeenergiegesetzes zu werben.

Foto: ZVSHK

Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer ZVSHK, nutzte die Gelegenheit, um für Technologeoffenheit bei der Ausarbeitung des euen Gebäudeenergiegesetzes zu werben.
Die Ofenflamme wird jedes Jahr in einem anderen Design präsentiert. Für 2023 stammt sie von der Firma Sommerhuber in Steyr, Österreich.

Foto: Sommerhuber

Die Ofenflamme wird jedes Jahr in einem anderen Design präsentiert. Für 2023 stammt sie von der Firma Sommerhuber in Steyr, Österreich.

Die Jury

Diese Fachjury bewertete nach Kriterien wie Einbindung in den Wohnraum/Architektur, Auswahl der verwendeten Baustoffe; Nachhaltigkeit, Stimmigkeit von Formen, Farben und Symmetrie. Auch die Individualität und Ästhetik spielten eine wichtige Rolle.

Den Vorsitz der Jury hat Kurt Jeni, Chefredakteur der Zeitschrift Kamine & kachelöfen, Fachschriften-Verlag Fellbach, weitere Jurymitglieder sind Frank A. Reinhardt, Publizist und Designexperte aus Köln, Robert Mülleneisen, Ofenbaumeister und Vorsitzender des GesamtVerband Ofenbau .e.V., Arthur Kasper, technischer Berater des Ofenverbandes feusuisse und Verteter der Veuko; Andreas Müller, Geschäftsführer Technik beim Zentralverband Sanitär Heizung lima (ZVSHK), beratend Jutta Lorenz, Chefredateurin K&L-Magazin, Jens Fischer, Chefredakteur der Fachzeit Kachelofen & Kamin.

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