„Der Ausgang der Europawahl muss ein Weckruf für die Politik in Brüssel und Berlin sein. Die EU-skeptischen Parteien haben deutlich zugelegt. Die Mehrheitsfindung im neuen Europäischen Parlament wird damit schwieriger werden. Die Parteien sind aufgerufen, pragmatische und praxisnahe Lösungen zu entwickeln und dabei deutlich mittelstandsorientierter ihre politischen Entscheidungen zu treffen. Handwerksbetriebe brauchen eine Gesetzgebung, die ihre spezifischen Bedürfnisse von Anfang an mitdenkt und die sich an ihnen ausrichtet. Es ist die Aufgabe der Politik, Mehrheiten zu organisieren. Nur so kann die EU in eine gute Zukunft gehen.
Was zu tun ist, liegt auf der Hand: Grundsätzlich müssen in der neuen Legislaturperiode Handwerksbetriebe stärker als bisher im Fokus der europäischen Gesetzgebung stehen. Lokal und regional tätige Handwerksbetriebe sind für den regionalen Zusammenhalt unabdingbar und daher zwingend auf gute Standortbedingungen im EU-Binnenmarkt angewiesen. Bürokratische Belastungen gilt es spürbar und nachhaltig abzubauen. Es gibt erste positive Signale, dass sich etwas bewegt: Gerade beim Bürokratieabbau müssen die Praxiserfahrungen aus den Betrieben berücksichtigt und gezielte Verbesserungen angegangen werden, damit die Betriebe in ihrem Geschäftsalltag spürbar entlastet werden. Ein verpflichtender Praxischeck sollte daher bereits in den jetzt beginnenden Beratungen und Sondierungen mitgedacht werden. Außerdem bedarf es eines grundlegenden Umdenkens: Mehr Vertrauen in die Betriebe, weniger Kontrolle!“