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Hagos

102. Generalversammlung in Ulm

Der Aufsichtsratsvorsitzende Florian Förg eröffnete um 14:00 Uhr die 102. Ordentliche Generalversammlung in Ulm und begrüßte die anwesenden Mitglieder und Gäste im Namen von Vorstand und Aufsichtsrat. Nach Festlegung der Regularien und Ehrung der Verstorbenen wurden die Jubilare geehrt.

Astrid Vöhringer war die diesjährige Gastrednerin. Im Jahr 2000 wurde von ihr der Verein „Nepal Schulprojekt – Zukunft für Kinder e. V.“ gegründet. Das Projekt startete mit einem Kindergarten für 26 Kinder von Teppichknüpfern in Nepal, die am Rande des Existenzminimums lebten. Bis heute sind viele Projekte entstanden und werden unterstützt. Eines davon ist das Bildungsprojekt in Humla.

Eine große Herausforderung ist dort die Koch- und Heizsituation in den Wohnhäusern im „Settlement“. Traditionell verfügen die Kochstellen, die auch als Heizung genutzt werden, über keinen Abzug nach außen. Das bedeutet, dass in Nepal die Kohlenmonoxidvergiftung eine häufige Todesursache ist und Krankheiten wie Bronchitis und Asthma weit verbreitet sind. Dies war der Anlass für Astrid Vöhringer – zusammen mit einem befreundeten Verein – dieses Thema im Jahr 2023 anzugehen.

Die Hagos war hier als Sponsor aktiv und hat die Herstellung der einfachen aber effizienten Öfen finanziell übernommen. Ausgeführt wurde der Auftrag von regionalen Handwerkern, sodass nun in 70 Häusern in den entlegenen Regionen diese Öfen bei den bedürftigsten Familien aufgestellt sind und dort eine große Erleichterung darstellen. In Ihrem eindrucksvollen Vortrag schilderte Astrid Vöhringer ausführlich die Situation vor Ort und welche große Hilfe diese kleinen Öfen dort sind.

Lutz Becker, Vorstand Marketing und Einkauf

Er begann mit seinem Bericht über den Marktverlauf 2023 und zeigte die Ergebnisse der Neutralen Umfrage, bei der auch in diesem Jahr 2.314 Betriebe angeschrieben wurden. Daraufhin haben 271 Betriebe geantwortet und gaben Aufschluss über die Entwicklung des Handwerks 2023. Der Rücklauf liegt leider mit 11,7 Prozent leicht unter dem Vorjahresniveau.

Die Anzahl der Kachelöfen/Heizkamine und offenen Kamine – neu gebaut beziehungsweise modernisiert – ist aus Sicht des Handwerks weiter rückläufig. Nachdem im Jahr 2022 noch in Summe über 120.000 (skaliert auf die gesamte Branche) Kachelöfen/Heizkamine und offene Kamine neu gebaut oder modernisiert worden sind, waren es 2023 noch 107.000. Nach einigen auftragsstarken Jahren bewegen wir uns wieder auf dem Niveau von 2019.

Die Auswertung nach Brennstoffen zeigt, der Festbrennstoff liegt klar vorne. Es werden 95,5 Prozent der neu gebauten Kachelöfen/Heizkamine mit Festbrennstoff beheizt, das ist mit Abstand das höchste Niveau seit 2019. Die Bedeutung von Gas als Brennstoff nimmt weiter ab und liegt nun bei 3,7 Prozent. Der Anteil von Öl als Brennstoff liegt nun bei gerade noch 0,4 Prozent.

2022 wurde das erste Mal in der Neutralen Umfrage nach Kamin- und Pelletöfen gefragt. 2022 wurde bereits erkannt, wie stark das Fachhandwerk bei transportablen Feuerstätten ist. In der Abfrage für 2023 bleibt der Anteil der Kaminöfen im Vergleich zu Pelletöfen weiterhin bei 89 Prozent zu 11 Prozent. Auffällig ist jedoch, dass bei den Kaminöfen die Erstinstallationen deutlich zurückgegangen sind. Der Austausch ist erwartungsgemäß gestiegen und macht nun ein Drittel das Geschäfts aus. Der Pelletofen-Bereich entwickelt sich entsprechend, wenn auch weniger stark.

„Betrachtet man die Umsätze bei der Genossenschaft bezüglich der Warengruppen, zeigen sich deutliche Unterschiede. Es gibt Produktbereiche, die stark angestiegen sind, wie Herde und auch Kaminöfen, die annähernd an den Umsatz von Kamineinsätzen he­rankommen. Daneben liegen Heizeinsätze unter dem Vorjahr ebenso wie Bauteile für Back- oder Grundöfen.

Das Sortiment lebt und verändert sich. Auch innerhalb der Warengruppen gab es zum Teil massive Verschiebungen. Die Branche steht weiterhin vor großen Herausforderungen. Es liegt an uns, dass wir uns auf die sich verändernden Verbraucherwünsche und wandelnden gesetzlichen Vorschriften einstellen, flexibel bleiben und auf diese Entwicklung proaktiv reagieren“, so Lutz Becker.

Großflächenplakate: Knapp 20 Jahre wirbt die Hagos schon gemeinsam mit dem Ofenbauer-Handwerk. Mit diesem Medium werden beim Kunden das Bewusstsein und das Bedürfnis nach Produkten des Ofenbauer-Handwerks gestärkt.

Von September bis Dezember haben die Hagos-Kunden die Möglichkeit zehn beziehungsweise 11 Tage in ihrem bevorzugten Zeitraum Großflächenplakate zu buchen. Im Jahr 2023 haben diese mit 1.553 Flächen an der gemeinschaftlichen Werbung teilgenommen. Zusätzlich erhielten die Ofenbauer 351 kostenlose Folgeleistungen vom Dienstleister der Hagos. Darüber hinaus wurden noch einmal 2.000 Plakatstellen von der Genossenschaft gebucht. Das sind in Summe 3.904 Flächen in 715 Orten. Somit hat die Hagos gemeinschaftlich mit dem Ofenbauer-Handwerk in 2023 18,7 Millionen Personen (ab 14 Jahren) mindestens einmal erreichen können.

Hagos Börse 2024: Ein Highlight aus diesem Jahr war die Hagos-Börse im April, die auch dieses Mal ein voller Erfolg war. Bei der Hagos freute man sich, die Ofenbauerbranche wieder in Stuttgart begrüßen zu dürfen. Es sind rund 3.200 Gäste nach Stuttgart gekommen. Nach sechs Jahren gab es endlich wieder ein großes Börsen-Fest, mit einem tollen Programm.

Die geänderten Messetage von Mittwoch bis Freitag wurden positiv von den Kunden angenommen. Und noch nie gab es so viele neue Aussteller, so viele neue Produkte und so viele attraktive Angebote wie in diesem Jahr.

Gudio Eichel, Vorstand Finanzen und Verwaltung

Nach sehr erfolgreichen Jahren traten im Wirtschaftsjahr 2023 erste „Bremsspuren“ im Vergleich zu den Vorjahren auf. Das Austauschgeschäft sowie der Auftragseingangsboom – verursacht durch den Ukrainekrieg und die damit verbundene Versorgungsangst – entwickelten sich 2023 wieder auf ein normales Auftragsnivau vergleichbar mit dem Jahr 2019. Der große Unterschied zum angesprochenen Wirtschaftsjahr 2019 liegt in der Preissteigerung, die im Jahr 2023 deutlich über dem Jahr 2019 liegt.

Neben den beiden genannten Effekten gab es im Dezember 2022 noch einen Sondereffekt: Für den Jahreswechsel zum 1.1.2023 wurden erhebliche Preiserhöhungen angekündigt, die zum Jahresende 2022 zu vorgezogenen Umsätzen geführt haben und dann im Jahr 2023 fehlten. Dieser Effekt dürfte alleine 5 Mio. Euro betragen. In Summe hat die Hagos eG 2023 rund 11 Mio. Euro Umsatz weniger umgesetzt als im Vorjahr.

Zum Stichtag 31.12.2023 hatte die Hagos eG für rund 6 Mio. Euro fertig kommissionierte Ware am Lager stehen, die das Handwerk aufgrund der hohen Arbeitsbelastung nicht abrufen konnte und wollte. Diese Summe hat die Bestände in der Bilanz zum Stichtag erhöht.

Die Hagos ist sehr solide finanziert, die Eigenkapitalsquote liegt bei 70 Prozent der Bilanzsumme. Der Auftragsbestand im Oktober 2022 war ein Vielfaches dessen, was in einem normalen Wirtschaftsjahr wie 2019 zu verzeichnen ist. Die begrenzte Lieferfähigkeit, die Bearbeitung dieser Aufträge sowie die regelmäßigen Abstimmungsgespräche mit den Kunden, waren herausfordernde Aufgaben für die gesamte Mannschaft der Hagos eG.

Das Jahr 2024 verläuft deutlich unter den Umsätzen des Jahres 2023, aber auf Planniveau. Für das erste Halbjahr hatte die Hagos eG einen Umsatzrückgang eingeplant. Die zweite Jahreshälfte 2024 wurde dagegen auf Vorjahresniveau geplant, sodass in Summe für 2024 ein Umsatz in Höhe von 190 Mio. Euro und eine Rückvergütung in Höhe von 3 Prozent geplant wurde.

Alexander Schnaidt, Vorstand Vertrieb

Auftragseingänge und Umsatz: Das Jahr 2024 ist erwartungsgemäß mit einem weiteren Rückgang der Auftragseingänge gestartet. Die Ursachen sind verursachten Störungen in der Lieferkette. Die ex­treme Nachfrage hat dazu geführt, dass die Lieferketten überdehnt wurden. Wegen der dadurch zurückgehenden Warenverfügbarkeit haben viele Ofenbauer Vorräte angelegt. Das Volumen kann auf mindestens drei Monatsumsätze geschätzt werden. Nachdem sich die Versorgungssituation seitens der Lieferanten weitgehend beruhigt hat, werden die Lagerbestände der Kunden wieder abgebaut. Das führt bei der Hagos dazu, dass weniger bestellt wird. Verschärft wird die derzeitige Situation noch durch die Kaufzurückhaltung der Endverbraucher aufgrund der Verunsicherung durch die Diskussionen um das Heizungsgesetz. Der Umsatz ist noch vergleichsweise stabil, da aus den Vorjahren einiges an Auftragsbestand in den Büchern ist.

Der Planumsatz liegt für das Jahr 2024 bei 190 Mio. Euro und man ist bei der Hagos zuversichtlich, diesen Umsatz auch zu erreichen. Voraussetzung ist allerdings, dass der Auftragseingang im zweiten Halbjahr wieder anzieht. Durch den Auslauf der Fristen der
1. BImSchV erwartet die Hagos ein gutes Jahresendgeschäft.

Niederlassungsleiter: Alexander Schnaidt stellte die anwesenden Niederlassungsleiter vor. Durch den Eintritt neuer Niederlassungsleiter in Wittstock, Neu-Ulm, Groß-Umstadt, Riedering und bald auch München – das sind die Hälfte der Niederlassungsleiter in weniger als 2 Jahren – hat die Genossenschaft aber auch Chancen. Mit der Übergabe der Niederlassungsleitung von Neu-Ulm und Riedering wird ein Generationenwechsel im Hagos-Niederlassungsleiter-Team eingeläutet, um so die Zukunftsfähigkeit der Hagos zu sichern.

Zählt man alle Vertriebsmitarbeiter der Hagos zusammen, also den Außendienst, die technischen Berater und die Niederlassungsleiter, kommt man auf 35 Mitarbeiter, die alle einen sehr regen Kontakt zum Kunden haben. Das Ziel ist es, aus diesen hervorragenden Solisten durch ein gezieltes Schulungsprogramm ein Orchester zu formen, um eine Verbesserung der Beratungsqualität und damit der Kundennähe zu erhalten. Aus diesem Anspruch heraus ist auch die Einführung eines Servicekonzepts für die Hagos ganz besonders wichtig.

Nachdem keine Anträge und Fragen der Mitglieder gestellt wurden, beendete Florian Förg, Vorsitzender des Aufsichtsrates die 102. Generalversammlung und bedankte sich bei allen Anwesenden für ihr Kommen.

Zum traditionellen Abschluss der Versammlung verkündete er noch, dass die 103. Generalversammlung im Juni 2025 in der Umgebung von Thurnau stattfinden wird. Der genaue Termin wird den Mitgliedern der Hagos noch rechtzeitig bekanntgegeben, sodass jeder seine Teilnahme planen kann.

Foto: Hagos

Astrid Vöhringer war die diesjährige Gastrednerin.

Foto: Eva Kelety

Astrid Vöhringer war die diesjährige Gastrednerin.
Aufsichtsratsvorsitzender Florian Förg eröffnete die 102. Generalversammlung.

Foto: Eva Kelety

Aufsichtsratsvorsitzender Florian Förg eröffnete die 102. Generalversammlung.
Die Generalversammlung bei der Abstimmung.

Foto: Eva Kelety

Die Generalversammlung bei der Abstimmung.

Foto: Hagos

Guido Eichel, Vorstand Finanzen und Verwaltung.

Foto: Eva Kelety

Guido Eichel, Vorstand Finanzen und Verwaltung.
Alexander Schnaidt, Vorstand Vertrieb.

Foto: Eva Kelety

Alexander Schnaidt, Vorstand Vertrieb.
Lutz Becker, Vorstand Marketing und Einkauf.

Foto: Eva Kelety

Lutz Becker, Vorstand Marketing und Einkauf.
Vorstand und Aufsichtsrat von links nach rechts: Lutz Becker, Guido Eichel, Karl-Heinz Dobler, Steffen Weinert, Thomas Dünker, Michael Hieckmann, Armin Geyer, Yvonne Xeller, Bernhard Martin, Mark Pruchnewski, Alexander Schnaidt, Florian Förg.

Foto: Eva Kelety

Vorstand und Aufsichtsrat von links nach rechts: Lutz Becker, Guido Eichel, Karl-Heinz Dobler, Steffen Weinert, Thomas Dünker, Michael Hieckmann, Armin Geyer, Yvonne Xeller, Bernhard Martin, Mark Pruchnewski, Alexander Schnaidt, Florian Förg.

Rahmenprogramm

Beim Stadtrundgang am Samstag zeigte sich Ulm von seiner schönsten Seite. Obwohl das Rahmenprogramm nur von Donnerstag Nachmittag bis Samstag ging, waren es viele schöne Gespräche und tolle Eindrücke, die jeder nach Hause mitnahm.

Foto: Hagos/Petra Bayer

Beim Stadtrundgang am Samstag zeigte sich Ulm von seiner schönsten Seite. Obwohl das Rahmenprogramm nur von Donnerstag Nachmittag bis Samstag ging, waren es viele schöne Gespräche und tolle Eindrücke, die jeder nach Hause mitnahm.
In der Niederlassung in Neu-Ulm traf man sich zu Kaffee und Kuchen.

Foto: Eva Kelety

In der Niederlassung in Neu-Ulm traf man sich zu Kaffee und Kuchen.
Am Donnerstagabend traf man sich in der Oldtimer-Fabrik zu einem leckeren Abendessen mit Musik und Tanz.

Foto: Eva Kelety

Am Donnerstagabend traf man sich in der Oldtimer-Fabrik zu einem leckeren Abendessen mit Musik und Tanz.
Kaffeeverkostung bei Seeberger oder ein Besuch bei Magirus stand am Morgen der Generalversammlung an.

Foto: Eva Kelety

Kaffeeverkostung bei Seeberger oder ein Besuch bei Magirus stand am Morgen der Generalversammlung an.
Nach der Generalversammlung ging es in den Wiley-Club, viele Live-cooking-Stationen verwöhnten die Mitglieder kulinarisch, eine großartigen Band sorgte für eine stets gefüllte Tanzfläche, und überhaupt war es eine grandiosen Stimmung.

Foto: Eva Kelety

Nach der Generalversammlung ging es in den Wiley-Club, viele Live-cooking-Stationen verwöhnten die Mitglieder kulinarisch, eine großartigen Band sorgte für eine stets gefüllte Tanzfläche, und überhaupt war es eine grandiosen Stimmung.

Ehrung langjähriger Mitglieder

Vor Ort anwesend waren die Mitglieder bzw. Geschäftsführer: Bodo Meck, Volker Albers, Ingeborg Seeberger – als Vertreter nahm ihr Sohn teil, Volker Pietzsch, Rainer Wassermann, Ingrid Thomaß. Hagos-Vorstand und -Niederlassungsleiter überreichten den Jubilaren ihre Urkunden, Ehrennadeln und Geschenke.

Foto: Eva Kelety

In diesem Jahr feierten 26 Ofenbauerbetriebe ihre 25-jährige beziehungsweise 50-jährige Hagos-Mitgliedschaft.

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