Von der Familienatmosphäre der Ofenbranche handelte schon unser einleitendes Editorial – auf der Hagos-Börse war sie in diesem Jahr besonders zu spüren. Neben den Standgesprächen über jede Menge neue Produkte war die Atmosphäre geprägt von zahlreichen freudigen Wiedersehensbekundungen zwischen Ofenbauern, aber auch den Vertretern der ausstellenden 46 Unternehmen, mit denen die Kunden eine symbiotische Beziehung pflegen. Tatsächlich hatten die knapp 50 Hersteller in diesem Jahr – trotz gerade vorangegangener großer Branchenmessen wie der KOK in Wels und der Progetto Fuoco in Verona – für die Hagos-Börse erstaunlich viele Produktpremieren mitgebracht, sodass es auch aus dem Grund unbedingt ratsam erschien, zu der letzten Messe in diesem Event-Trio zu kommen. Beleuchten wir diese bei unserem Rundgang und sehen, was es alles so gab.
Kutzner & Weber:
Mittel und Wege zur Emissionssenkung waren das Hauptthema des Messeauftritts der Raab-Tochter Kutzner & Weber. Im Fokus standen dabei die unterschiedlichen Ausführungen der hoch wirksamen Partikelabscheider der „Airjekt 1“-Familie, vom Modell „Basic“ zur Montage im Innenbereich über den „Airjekt 1 Outdoor DW“ zur Montage an außen geführten doppelwandigen Edelstahlschornsteinen über den „Airjekt 1 Ceramik“ für mineralische Schornsteinsysteme bis zum „Outdoor Top“ für die Montage an Schornsteinmündungen. Mit diesen Lösungen lassen sich auch Bestandsfeuerstätten ertüchtigen und weiter betreiben, die gemäß BImSchV sonst ausgetauscht werden müssten. Darüber hinaus wurden komfortsteigernde und emissionssenkende Rauchsauger gezeigt.

Foto: Martin Henze
Wodtke
Dass der Messestand von Wodtke neben dem von Buderus stand, kam nicht von ungefähr, denn beim Thema „Hybrid heizen“ vertraut der Tübinger Hersteller von Pellet-Primärofentechnik auf die Kombination des bekannten Designerkessels „ivoTec“ mit einer Buderus-Wärmepumpe und bietet dies auch als Paketlösung an.

Foto: Martin Henze

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Buderus
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Wodtke-Messestand zeigte auch Buderus eine eigene Pelletofen/Wärmepumpen-Hybridlösung. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe „Logatherm WLW MB AR“ ist dasselbe Modell, das auch bei Wodtke eingesetzt wird. Hier kombinierte es Buderus allerdings mit einem hauseigenen luftgeführten Pellet-Kaminofen „Logastyle Lamina“.

Foto: Martin Henze

Foto: Martin Henze
AAT Cargomaster:
Das Befördern schwerer Lasten über Treppen gehört zu den schwierigsten Transportsituationen für Ofenbauer. Meist muss man zu zweit anfassen und kräftig zupacken. Rücken und Gelenke werden übermäßig beansprucht und es kann zu Unfällen kommen. Die CargoMaster-Modelle „CC200“ und „A350“ schonen Rücken und Geldbeutel. Die CargoMaster transportieren mit wenig Kraftaufwand unkompliziert, schnell und zuverlässig beinahe alle schweren Güter über Treppen. Dabei ist in der Regel eine Person zur Bedienung ausreichend. Der „A350“ eignet sich besonders für den Transport breiter, hoher und extrem schwerer Güter bis zu 400 Kilogramm. In solchen Situationen haben Sicherheit und Stabilität höchste Priorität. Für geringere Lasten bis 200 Kilogramm steht das Modell „CC200“ als motorunterstützte Sackkarre bereit.

Foto: Martin Henze
Culimeta
Culimeta ist führender Industrieausrüster von Tür-, Fenster und Kaminofendichtungen im Industrie-, Kaminofen- und Heizkesselbau. Auch in Lackier- und Trocknungsanlagen, Ziegel- und Klinkerwerken und der Haushaltsgeräteindustrie werden die Produkte weltweit eingesetzt. Für den Ofenbau hat Culimeta ein breites Sortiment an Standard- und Spezialdichtungen im Lieferprogramm. Besonders stolz ist man auf die „intelligente Dichtung“, eine faserummantelte Ofendichtung, die über eine farbige Flechtung unter der oberen, grauschwarzen Lage den Verschleißzustand anzeigt. Tritt das Rote zutage, ist es Zeit für eine neue Dichtung.

Foto: Martin Henze
CB-tec
Bei CB-tec gibt es ständig Neues – sei es die Ausweitung des ursprünglich mit Ofenzubehör wie Lüftungsgittern gestarteten Unternehmens mit einem breiten Naturstein-Portfolio, deren letzte Neuerung die Herstellung von Kunstwerken mit der Marke „Steinbild“ ist, sei es das Aufziehen einer eigenen Ofen-Linie mit der Marke „Monolith“, sei es die Aufnahme von Gartengrills und Outdoorküchen ins Sortiment oder die erst kürzlich erfolgte Übernahme des deutschen Kaminofenherstellers „Vaio-IQ“, mit dem man gleich eine ganze Reihe an neuen Prototypen entwickelt hat – alles zu sehen auf der Hagos-Börse. Eine Material-Revolution stellt schließlich die aus 100 Prozent Glasabfällen hergestellte Magma-Glaskeramik, die hier auch in mutigen Farben für ein völlig neues Erscheinungsbild von Kaminverkleidungen genutzt wird.

Foto: Martin Henze

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Brunner
Brunner präsentierte seinen Kunden in typischem bayerischem Blockhütten-Ambiente neben den Heizeinsätzen der besonders emissionsarmen „green-Line“-Speicherkamine als Systemlösung. Im Fokus stand allerdings die für die Hagos frisch ausgerollte „PV-Ofenheizung“, eine interessante Kombination aus Holzfeuerstätte und mit hohem Eigenstromanteil betriebener Elektroheizung, eine nicht zuletzt vom Aspekt der besonders geringen Investitionskosten her ausgesprochen interessante Hybridheizlösung für den Niedrigenergie-Neubau, die ohne kostspielige Wärmepumpe auskommt. Eine Hybridheizung mit Wärmepumpe ist bei Brunner allerdings ebenfalls schon lange erhältlich. So kann das Thema Ganzhausbeheizung je nach energetischem Standard und Größe eines Gebäudes auf unterschiedliche Weise gelöst werden.

Foto: Martin Henze

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Foto: Martin Henze
Faber
Der niederländische Kaminhersteller Faber startete vor vielen Jahrzehnten mit Holzfeuerstätten, schwenkte dann zunehmend auf Gaskamine um und ist inzwischen bei hochwertigen, völlig emissionsfreien Elektrokaminlösungen angekommen, die je nach Kundenwunsch und Budget mit verschiedenen Flammenbild-Technologien (e-MatriX und e-BoX) ausgestattet werden können. Diese Kamine, die wie konventionelle Holzkamine als ganz individuelle Anlagen aufgebaut werden können, erweitern das Einsatzspektrum enorm, denn auch in Verbindung mit einem Warmluftgebläse sind bezüglich der Einbaumöglichkeiten (beispielsweise unterm TV-Bildschirm oder in einer Holzwand), aber auch durch den Verzicht auf einen Schornstein völlig neue Anwendungsmöglichkeiten gegeben.

Foto: Martin Henze
Vom „Flammenbild“ her kommen die emissionsfreien Elektrokamine von Faber immer dichter an das „Original“ eines klassischen Holzfeuers heran.
Seyffarth Keramik:
Noch vor einem Jahr hätte man von Seyffarth Keramik noch keinen Elektroofen bekommen, die Inspiration dazu bekamen Christian Seyffarth und seine Frau Marion nach eigener Aussage auf der Leipziger World of Fireplaces. Der Idee folgte die spontane Umsetzung, und so wurde der „e-Säulenofen“ von Seyffarth hier auf der Hagos-Börse sogar als exklusiver Blickfang an der bestfrequentierten Ecke des Messestandes ausgestellt. Zweite Neuheit war der „SideBoardOfen“ mit Eck-Kamin in der eleganten Strukturkeramik „Linea“.

Foto: Martin Henze

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Kermansavi
Mit einem besonders spannenden Produkt wartet das finnische Tulikivi-Tochterunternehmen Kermansavi auf. Seine Speicheröfen bestehen zu 80 Prozent aus klein zerstückelter und mit 20 Prozent feuerfestem Zement zu Formelenenten verbundener Keramik. Bei dieser Keramik handelt es sich ausschließlich um Recyclingmaterial, auch Porzellan zählt dazu. Nachdem die als Systemöfen gelieferten Feuerstätten üblicherweise voll verkleidet werden, hat man auf der Börse einmal einen Ofen ohne die Verkleidung aufgebaut und als Ansichtsmaterial kleine Keramik-Zementwürfel zum Mitnehmen präsentiert.

Foto: Martin Henze

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Camina & Schmid
Vor wenigen Monaten hat Camina & Schmid mit dem Zusatz „evo“ einige von Grund auf neu konstruierte Kamineinsätze auf den Markt gebracht. Diese Produktfamilie, die sich durch besonders geringe Emissionen, aber auch durch höheren Bedienkomfort auszeichnet, wird nach wie vor ständig erweitert, zuletzt durch den Dreiseiten-Kamin „Ekko U 34(67)51 h evo“, der sich auch im ebenfalls neuen Systemkamin „E2“ wiederfindet.

Foto: Marin Henze

Foto: Marin Henze

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Foto: Marin Henze
Leda
Bei Leda stand alles im Zeichen des strengen neuen Exklusiv-Labels „Klima Plus“, mit dem das Unternehmen nur die besten seiner Geräte auszeichnet. Ein Bypass stellt den Abgas-Abtransport sicher, sollte die Schaumkeramik einmal kaputt gegangen sein. Alle Klima-Plus-Geräte von Leda verfügen über den Volumenstromregler „VSR“, eine effizienzsteigernde Muldenfeuerung, einen Katalysator sowie eine Verbrennungsluftregelung mit Monitoring-Funktion. Der Kaminofen „Greena“ ist mit optionalem Wärmespeicher (mit bis zu sechs Speicherelementen je 15 kg) sowie in der Ausführung „W“ als wasserführender Kaminofen lieferbar. Er zählt zu den ersten Geräten bei Leda, die das neue „Klima plus“-Siegel tragen dürfen. Er ist ebenso der erste Kaminofen, der über die „Ledatronic“-Ofensteuerung regelbar ist. In der wasserführenden Ausführung lässt sich die Verteilung der Gesamtleistung von 8 kW präzise über einen stufenlosen Umlenkschieber über der Feuerraumtür regulieren, von denen 3 kW der Raumlufterwärmung dienen und bis zu 5 kW für das Heizungssystem und zur Warmwasserbereitung genutzt werden können. Die gusseisernen Kamineinsätze der „Tiga“-Reihe haben Zuwachs bekommen. Zu den Ausführungen mit flacher Glasfront und als Durchsichtversion kommt jetzt eine Variante in Ecksicht mit hochschiebbarer Front. Hierbei lässt sich die Feuerraumtür dank eines einfachen Mechanismus seitlich aufklappen und bequem reinigen. Ebenfalls neu ist „Bena“, der kompakte Kachelofen-Heizeinsatz. Er setzt durch die Kombination von einer optisch kleinen Ecksicht und dennoch außergewöhnlicher Feuerleistung neue Maßstäbe. Trotz seiner kompakten Größe bietet der Feuerraum Platz für 50 Zentimeter lange Scheite und ist optimal für alle, die ihr Brennholz selbst sägen und spalten. Mit 15 kW Leistung zeigt er seine wahre Stärke. Viel Energie, die im „LWS“-Wärmesystem, in keramischen Nachheizflächen oder im hochwertigen Guss-Nachheizkasten gespeichert wird.

Foto: Martin Henze

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Ofen Innovativ
Bestandskundenpflege stand im Fokus des Messeauftritts von Ofen Innovativ. Doch es gab auch Neues zu sehen – die KSW-Speicheröfen und ein Stecksystem aus gusseisernen „Planken“, mit denen sich auch größere Anlagen optisch befriedigend einkleiden lassen.

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Austroflamm
Für die Hagos-Börse hatte der österreichische Hersteller Austroflamm eine auf den ersten Blick recht unscheinbare „graue Maus“ mitgebracht – die neue Kaminbauplatte „Super Easy“. Dabei handelt es sich um eine hydraulisch gebundene Platte im Großformat (1000 x 500 x 65 mm), die sich besonders gut zum einfachen Aufbau von warmen Oberflächen an individuellen Kaminanlagen eignet. Sie lässt sich easy mit der Handkreis- oder Stichsäge sägen, bohren und brechen und ist an Kanten und Stirnseiten schraubbar. Sie ist frei von gesundheitsschädigenden Fasern und zu 100 Prozent recycelbar. Eine weitere Neuheit auf der Messe war der dreiseitige Kamineinsatz „64 x 33 x 51 S3“ mit hochschiebbarer Tür.

Foto: Martin Henze

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Spartherm
Bei Spartherm sowie bei deren Tochterfirmen Brula und dru gab es ebenfalls einiges zu sehen, zum Beispiel die neuen Geräte der besonders schlanken „Lean“- sowie der „Premium“-Serien, die optional mit smarten Kaminassistenzfunktionen wie der Abbrandsteuerung „S-Termatik NEO“, dem Unterdruckwächter „S-USI II“, der automatischen Schiebetür „S-ESAM 3.0“ oder der „S-Kamatik 2“-Schornsteinzugregelung ausgestattet werden können. Der schlanke Kamineinsatz Lean 3RL-70h verfügt zur Erhöhung der Brennraumtemperaturen bei gleichzeitiger Vorsorge gegen zu hohe Wärmeabstrahlung in den Aufstellraum über eine mehrteilige IR-beschichtete Verglasung. Der Kamineinsatz Premium„A-1V-87h“ ist für den bodentiefen Einbau geeignet. Durch seine großen Scheibenproportionen vermittelt er den Eindruck eines klassischen offenen Kamins. Dies sind nur zwei der sieben Holzfeuerungsprodukte, die Spartherm auf der Börse zeigte.
Doch der Hersteller ist auch im Wachstumssegment Elektrokamine vertreten – auf der Messe dargestellt durch die zwei Modelle „Virtuo 100 EVOLVE“ und „Virtuo 180/3 EVOLVE“.
Bei den Gasgeräten hatte man den kompakten Kaminofen „Convexo“ mit energiesparender „Eco Wave“-Technologie und den gigantisch wirkenden „Maestro 75XTU Tall“ dabei. Die Kamine des Herstellers dru arbeiten nicht nur leitungsgebunden mit fossilem Erdgas, sondern auch mit Bio-Brenngasen wie Butan, Biogas oder Biopropan aus Gasflaschen. Ofenbau-Spezialist Brula hatte als Neuheiten keramische Revisionsklappen in zwei Formaten sowie die Brula Basis-Abbrandsteuerung ausgestellt.

Foto: Martin Henze

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Ortner
Für die Stuttgarter Messe hatte Ortner sechs neue Speicherofenmodelle mitgebracht. Die Abbrandsteuerung glänzt mit neuem Funktionsumfang wie einer standardmäßigen WLAN-Funktion, über die der Status der Verbrennungsluftklappe und weitere Funktionen mobil abgefragt werden können. Die Verbrennungsluftklappe „ASR“ kann seit November 2023 standardmäßig mehrstufig geschlossen werden, und es lässt sich nun eine optisch angezeigte Absperrverzögerung einstellen.

Foto: Martin Henze

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Oranier
Kaminöfen wie die Dauerbrenner der „Polar Neo“-Baureihe, die auch in wasserführender Version erhältlich sind, waren hier zu sehen. Auch zwei verschiedene Systemkamine vom Typ „Club Tre“ waren ausgestellt. Sie können rücklings wandbündig aufgestellt oder auch frei im Raum positioniert werden. Wie alle Modelle der Heizkamin-Reihe ist auch der „Club Tre“ ein Kamin aus Leichtbeton im Baukastensystem, das eine einfache und schnelle Montage erlaubt. Ein weiterer Vorteil: Die Oberfläche der Betonelemente wird ganz nach Belieben mit handelsüblicher Dispersionsfarbe gestrichen und dem aktuellen Wohnstil angepasst. Ein großes Thema in der Kundenberatung war die auch nach der GEG-Novelle gegebene Förderfähigkeit wasserführender Pelletfeuerstätten. Hier spielt auch das Hybridheizen mit einem weiteren Wärmeerzeuger (meist als Hauptheizquelle) eine Rolle.

Foto: Martin Henze

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Impressionen

Foto: Martin Henze

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Die große Börsen-Party
Am Donnerstagabend stand alles im Zeichen einer gelungenen Messe, und das wurde – nach sechs entbehrungsreichen Jahren – erstmals wieder mit einer rauschenden Party gefeiert. Nicht nur das Buffet und die Bar sorgten für kulinarischen Genuss, sondern auch die Darbietungen auf der Bühne. Neben einer Party-Band, die bis in die frühen Morgenstunden die tanzwütigen Gäste „rockte“, hatte man einen gehörigen Teil des Abends mit einem Auftritt der „Rocky Horror Picture Show“ grandios gestaltet.