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Im Porträt: Max Benz

Ofenbau war Liebe auf den ersten Blick

Wie die OL-Gesellin Anna Maria Kos-sack, die wir in der letzten K & L-Ausgabe vorstellten, hatte auch Max Benz im letzten Herbst am Vorentscheid der Deutschen Ofenbau-Meisterschaft im Hause Ofen Innovativ teilgenommen. Anders als Anna, deren Vater einen Ofenhandel hat, war Max allerdings überhaupt nicht familiär vorbelastet. Tatsächlich war „Ofen- und Luftheizungsbauer“ einer der beiden Vorschläge, die bei ihm im Zuge der Berufsberatung der Agentur für Arbeit als Favoriten herauskamen. Der erste Vorschlag war eine Ausbildung zum Bäcker, und so schnupperte Max nach seinem Hauptschulabschluss auch zunächst mit je einem einwöchigen Praktikum in beide Handwerke hinein. Die Bäckerlehre schied danach allerdings für ihn aus. „Es war mir zu eintönig, den ganzen Tag immer nur verschiedene Teigsorten zusammenzumischen“, so sein klares Urteil dagegen.

Umso besser gefiel ihm dafür das Praktikum beim Kachelofenbetrieb Matthias Schauer in Görwihl, bei dem Max später auch seine Lehre absolvierte. „Der Ofenbau war Liebe auf den ersten Blick”, verrät er. „Weil ich allerdings noch so jung war, habe ich aufbauend auf den Hauptschulabschluss erst noch eine zweijährige Schulzeit in der Metallfachschule Bad Säckingen eingeschoben. Das stellte auch für den Ofenbau eine sehr gute Vorbereitung dar, denn da sind ja ebenfalls Fertigkeiten wie Schweißen, Trennen, Schleifen und Kenntnisse in Metallkonstruktionen gefragt.”

Kontakt mit Kunden

Bereits während der Schulferien arbeitete Max schon immer im zukünftigen Lehrbetrieb. Die eigentliche Lehre dort begann er dann mit 17 Jahren. „Über meinen Lehrbetrieb kann ich mich nur positiv äußern“; so Max im Rückblick. „Matthias Schauer war für mich der beste Lehrmeister, den ich mir vorstellen konnte.” Nach der Lehre wechselte Max zur Firma Feuerträume Philipp in Maulburg, wo er auch aktuell noch angestellt ist. „Bevor ich gegebenenfalls meinen Meister mache, möchte ich noch ein wenig Berufserfahrung sammeln“; erklärt Max.

Nach den Gründen befragt, für die er den Beruf des Ofenbauers am meisten schätzt, fällt Max gleich Mehreres ein: „Man kommt viel rum. Sehr interessant finde ich, dass man seine Kunden ja auch in völlig unterschiedlichen Lebenswelten privat kennenlernt. Außerdem spielen beim Ofenbau so viele andere Handwerksberufe mit rein, die man ebenfalls zumindest in Grundzügen erlernt: Putzen, Fliesenlegen, Schreinern, Elektrik, Metallbau, eigentlich alles. Wie in fast jedem Beruf gibt es natürlich auch Belastungen: Öfen und Einsätze werden immer größer. Deshalb ist es körperlich harte Arbeit, aber das gehört eben mit dazu.”

Theorie gehört auch dazu

So viel zum praktischen Alltag. Zur Ofenbau-Ausbildung zählt allerdings auch noch die Berufsschule, über die Max sich ambivalent äußert: „Einerseits war ich immer froh, wenn ich nach den sechs Wochen Blockunterricht wieder zu Hause war. Im Nachhinein bewerte ich die Schulzeit aber auch als eine Zeit, die zum Erwachsen- und Selbstständigwerden beigetragen hat. Das fing schon bei der Organisation der Zugverbindungen zum Berufsschulstandort an. Natürlich bildete sich unter uns Berufsschülern auch eine gewisse Verbundenheit heraus. Die berufsbezogene Berufsfachlehre könnte verbessert werden. Bei den Lehrern sollten mehr Ofenbau-Praktiker dabei sein, die wissen, worum es auch in der Theorie geht”.

Max‘ Fazit: „Man sieht am Abend immer, was man den Tag über gemacht hat. Das ist natürlich in anderen Handwerksberufen durchaus auch der Fall, aber während zum Beispiel ein Bad im Haus oft schon nach 15, 20 Jahren wieder erneuert wird, ist so ein handwerklich gesetzter Ofen ja in aller Regel ein Generationenbauwerk, das oft länger bestehen bleibt als der Hausbesitzer lebt. Die Arbeit im OL-Handwerk finde ich auch deshalb reizvoller als einen Bürojob, wo ja das Arbeitsergebnis praktisch weg ist, wenn man zum Feierabend den Computer ausschaltet.”ergänzt Max und schließt mit den Worten „Was bringt es dir, wenn du schon vormittags um elf auf die Uhr guckst, wann der Arbeitstag endlich um ist. Da ist es doch bedeutend besser, wenn du um fünf erschreckt feststellst, dass der Feierabend da ist. Wenn der Job Spaß macht, dann ist Letzteres der Fall. Bei mir ist das so“.□

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