K&L-Magazin: Frau Rasek, wo immer man zurzeit auch hinhört, die geplante Branchenmesse „World of Fireplaces“ ist seit Monaten überall im Gespräch und „zieht“ Aussteller wie ein Magnet an, wie die Buchungsliste zeigt. Dabei gibt es langjährig etablierte Messen auch für die OL-Branche, die in zweijährigem Turnus sogar ebenfalls in 2023 stattfinden. Was hat den Veranstalter Trendfairs überhaupt bewogen, sich in diesem Bereich zu engagieren? Bislang hat sich Ihr Unternehmen ja vor allem als Organisator von Küchen- und Einrichtungsmessen einen Namen gemacht.
Sylvia Rasek: Das scheint von Vorteil zu sein, „sich einen Namen zu machen“. Denn auch so sind wir zu dieser spannenden Branche gekommen. Die Industrievertreter waren auf der Suche nach einem neuen Branchenevent, dass die ‚Welt der Feuerstätten‘ fokussiert in den Vordergrund rückt. Der Bedarf nach einem Format, welches gezielt die Wahrnehmung der Branche stärkt, dem Segment ein positives Image verleiht und die Absatzchancen verbessert, wurde uns gegenüber klar definiert. Man kannte unsere Messen, und so kamen wir mit dem HKI (Industrieverband Haus-, Heiz -und Küchentechnik) ins Gespräch.
Die Trendfairs GmbH ist ein unabhängiger Messeveranstalter für Spezialmessen. Wir sind Profis für das Besondere. Wir beobachten diese Branche schon länger. Uns reizt das Außergewöhnliche, daher passt die World of Fireplaces gut zu uns.
Umso mehr freuen wir uns über den Zuspruch seitens der Aussteller. Dies bestärkt uns in unserem Handeln. Wir haben mittlerweile einen Buchungseingang von 180 Ausstellern und Marken und sind mitten in der operativen Planung, um eine wertvolle Fachmesse auf internationalem Niveau zu etablieren.
K&L-Magazin: Seit Jahren verzeichnen andere große Ofenmessen Abwanderungstendenzen – vor allem auch der großen Aussteller. Diese haben sich für Produktpräsentationen zum Teil auf aufwendig zelebrierte Hausmessen und Online-Auftritte verlagert. Weshalb sind Präsenzmessen auch mit einer großen Zahl von Ausstellern nach wie vor wichtig? Was können diese bieten, was Hausmessen nicht können?
Sylvia Rasek: Wir freuen uns, viele relevante Unternehmen der Branche für die World of Fireplaces gewonnen zu haben. Hier geht es neben der Neuheitenvorstellung und Präsenz der Marke auch um Netzwerkpflege. Die Industrie hat uns gegenüber einen klaren Auftrag ausgesprochen: Eine internationale Fachmesse zu etablieren, die sich zu 100 Prozent auf die relevante Aussteller- und Besuchergruppe ausrichtet. Es entsteht eine Plattform auf der das Who is who der Branche vertreten sein wird. Die Fachmesse wird ergänzend zu den Hausmessen sein. Die World of Fireplaces wird als hybrides Konzept umgesetzt, das heißt, wir werden zeitgleich eine virtuelle Messe veranstalten. Die Präsenz 24 / 7 weltweit zeigt, dass auch die zu Hause gebliebenen Kolleginnen und Kollegen an der Messe teilnehmen können. Das hat sich bewährt.
K&L-Magazin: Was machen Sie offensichtlich schon jetzt anders und womöglich auch besser als die bisherigen Messeveranstalter von Ofenmessen, dass auf die „World of Fireplaces“ vom Start weg so ein „Run“ zu beobachten ist?
Sylvia Rasek: Ein wichtiger Bestandteil unseres Tuns ist es, gut in die Branche hineinzuhören. Wir haben mit den Branchenvertretern gesprochen und gut zugehört, was die Anforderungen an eine Fachmesse sind, wo der „Schuh drückt“ und welche Zukunftsausrichtung wichtig ist. Neben der geeigneten Infrastruktur und den technischen Voraussetzungen (Rauchabzüge, Bodenbelastung, ebenerdiger Zugang) und moderaten Preisen – steht vor allem die Alleinstellung der Feuerstätten im Vordergrund. Wir erleben die Branche als sehr gut vernetzt – schon fast familiär. So sprechen sich Neuheiten schnell herum. Eine Einbindung möglichst aller Branchenakteure ist uns wichtig und dies auf internationaler Ebene. Die Zusammenarbeit mit dem HKI ist hier sehr wertvoll und des Weiteren ist es sehr erfreulich, dass sich der GVOB (GesamtVerband OfenBau), der ZIV (Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks) und auch Piemmetti (Progetto Fuoco) für eine Beteiligung an der World of Fireplaces entschieden haben. Natürlich haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Messe für alle Beteiligten zum Erfolg zu führen.
Foto: Messe Leipzig
K&L-Magazin: Was waren die Gründe, sich für Leipzig zu entscheiden?
Sylvia Rasek: Der Messestandort Leipzig liegt gut erreichbar in der Mitte Deutschlands. Mit seiner guten Anbindung per Auto oder Bahn und internationalem Flughafen ist Leipzig ein guter Gastgeber für internationales Publikum. Spannend zu wissen ist, dass die Messestadt Leipzig mit einer 850-jährigen Tradition zu den ältesten Messestandorten der Welt zählt. Bereits im 12. Jahrhundert fanden unter dem Begriff Leipziger Messe sogenannte Marktveranstaltungen mit überregionaler Bedeutung statt. Neben der touristischen Attraktivität überzeugt Leipzig mit angenehmen Hotelpreisen, guter Infrastruktur und der Nähe zur Politbühne.
K&L-Magazin: Der mögliche Bonus einer neuen Veranstaltung wird nach dem Ende der ersten Messe verbraucht sein, und nach der Messe ist bekanntlich vor der Messe. Wie wollen Sie denn dafür sorgen, mit dem Konzept der „World of Fireplaces“ auf Dauer gesehen auch attraktiv für alle Beteiligten zu bleiben?
Sylvia Rasek: Der Erfolg einer Fachmesse rührt daher, dass Aussteller und Besucher ihre Ziele erreichen, und das wird überwiegend der Geschäftserfolg sein. Unsere Aufgabenstellung lautet nun, die richtige Besuchergruppe anzusprechen und zu erreichen sowie ein attraktives Rahmenprogramm zu schnüren. Unser Fireplace-Hub mit Diskussionsrunden und Vorträgen mit politischen Größen wird dazu beitragen, die World of Fireplaces ansprechend zu halten.
Im Nachgang der Messe werden wir zusammen mit Vertretern der Branche reflektieren und unser Konzept verfeinern beziehungsweise auch anpassen. Wir haben in den letzten Jahren gelernt, wie wichtig es ist, dynamisch zu sein und schnell zu reagieren, um erfolgreich zu sein. Wir hoffen jetzt erstmal auf eine erfolgreiche Premiere, die das Bedürfnis nach Wiederholung weckt.
K&L-Magazin: Danke für das Gespräch – und dann viel Erfolg weiterhin. Wir sehen uns in Leipzig.
