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K&L-Magazin: Ihr Unternehmen war Aussteller auf der Ofenmesse „World of Fireplaces“ in Leipzig. Welche Erwartungen hatten Sie an die Messe, und (wie) wurden diese erfüllt?
Matthias Borgmann: Wir fühlen uns der Ofenbranche eng verbunden. Brennstoffe und Feuerstätten gehören einfach zusammen. Deshalb wollten wir den Messeneustart mit der WoF in Leipzig unbedingt unterstützen. In den letzten 12 Monaten sind wir massiv im Pelletgeschäft gewachsen. Das war zum Zeitpunkt der Anmeldung noch nicht klar. Deshalb war es umso schöner, das Thema gleich auf der WoF bespielen zu können. Insbesondere die attraktive Besuchermischung hat uns positiv überrascht. Neben der Kerngruppe Ofenhandwerk und Studiobetreiber kamen auch internationale Einkäufer, Händler und viele unserer Stammkunden.
Thomas Söffgen: Die Erwartungshaltung für die WoF war bereits im Vorfeld hoch. Man konnte sowohl bei den Herstellern als auch bei Handel und Handwerk eine große Vorfreude auf die neue Messe spüren. Ich denke, die reinen Besucherzahlen, aber vor allem auch die Qualität der Gespräche und die Konzentration auf die Fachbesucher haben die Erwartungen national und international erfüllt.
Manfred Huber: Insgesamt hat die World of Fireplaces unsere hohen Erwartungen übertroffen. Sei es die sehr gute Messe-Organisation, die hohe internationale Besucheranzahl oder die derzeitig sehr gute Stimmung in der Branche, das alles hat dazu beigetragen, dass die Entscheidung, auf der Premiere der World of Fireplaces als Aussteller präsent zu sein, sich mehr als gelohnt hat.
Otakar Slanar: Unsere Erwartungen waren sehr hoch, da wir ausschließlich Ofenbauer beliefern und die WOF eine Plattform ist, auf der wir sie direkt ansprechen und unsere Stärken präsentieren können. Diese Premierenveranstaltung war für uns ein Erfolg auf der ganzen Linie.
Karl-Heinz Schräder: Die Messe war außerordentlich gut besucht, wovon auch der Schräder-Stand profitierte. Durch unsere Standfläche unmittelbar vor dem Eingang wurde auch jeder Messebesucher zwangsläufig auf uns aufmerksam.
Dr. Johannes R. Gerstner: Die WoF war ein toller Erfolg der gesamten Branche – interessante Vorträge der Verbände auf dem Fireplace-Hub, tolle persönliche Gespräche und inhaltlicher Austausch – so muss es sein. Unsere Erwartungen sind übertroffen worden. Vielen Dank auch an den HKI für den Impuls.
Colin Rokossa: Wir sind aufgrund der professionellen Vorplanung und dem im Vorfeld sehr positiven Kundenfeedback bereits von einer starken Messe ausgegangen, jedoch wurden unsere hohen Erwartungen nochmals übertroffen. Wir hatten an allen Tagen einen enormen Andrang von Kunden aus ganz Europa.
K&L-Magazin: Welche Produkte auf Ihrem Stand weckten das besondere Interesse der Besucher?
Matthias Borgmann: Unsere Rekord-Briketts sind ja mittlerweile ein Brennstoff-Klassiker, Pellets von Rekordwaren für viele Gesprächspartner aber noch neu. Unsere fünf Produktionsstandorte werden wir in diesem Jahr zu einer Rekord Biofuels Gruppe zusammenführen. Unsere 15-Kilogramm-Pellet-Sackware ist auch für viele Ofenstudios interessant. Viele Betriebe wollen ihren Kunden nicht nur ein hochwertiges Heizgerät, sondern auch den passenden Brennstoff dazu anbieten. Liefermengen ab einem ganzen Lkw sind bei uns gar kein Problem.
Thomas Söffgen: Die Anwendungen und Fragen in Bezug auf die TR OL stehen bei jeder Branchenmesse im Fokus, und wir geben dazu gerne Auskunft. In Leipzig wurde unsere neue Konstruktionsplatte „Silcarapid 850CB“ interessiert aufgenommen. Viele Ofenhersteller haben sich aber auch mit unserer Feuerraumplatte „Silcapan“ 750FB auseinandergesetzt. Gefreut haben wir uns außerdem über das große Interesse an unserem neuen mikroporösen Dämmstoff „Silcapor 1000“. Dieser hochwertige Dämmstoff wird in Feuerstätten, Herden und Biomassekesseln eingesetzt. „Silcapor 1000“ schützt Bauteile, reduziert Oberflächentemperaturen und ermöglicht eine Reduzierung von Abständen innerhalb und außerhalb von Feuerstätten. Steuer- und Regelelemente lassen sich so leicht vor zu hohen Temperaturen schützen.
Manfred Huber: Mit der erstmaligen Präsentation von „VestaTherm“, unserer Hybrid-Wärmepumpe, konnten wir uns auf einem zweiten Messestand zeigen und so zusätzliches Kundeninteresse wecken. Diese Lösung hat für großes Interesse gesorgt und uns bestätigt, dass unsere Ausrichtung, den Speicherofen größer zu denken, richtig ist. Auf unserem Hauptstand fand besonders der Speicherofen mit Herdfunktion großen Anklang. Auch hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des reinen Speicherofens. Insgesamt stößt das Thema „Speichern“ auf verstärktes Interesse, und das betrifft nicht nur den Speicherofen, sondern auch speicherfähige Hüllenbaustoffe.
Otakar Slanar: Im Prinzip alle, da Hoxter Geräte für Speicherbetrieb konstruiert sind, und das ist ein wichtiges Thema heutzutage. Neben unseren neuen Heizeinsätzen für Niedrigenergiehäuser haben auch die erstmals präsentierten Gasgeräte sehr viel Aufmerksamkeit erfahren.
Karl-Heinz Schräder: Sicherlich sind aktuell Feinstaubabscheider, Ofensteuerungen und Katalysatoren für Einzelraumfeuerstätten – neben den bewährten Abgassystemen von Schräder – für den Markt aktuell sehr relevant. Unsere jahrelangen Bemühungen zur Entwicklung wirksamer Sekundärmaßnahmen zur Feinstaub- und CO-Minderung finden mittlerweile eine späte Anerkennung.
Dr. Johannes R. Gerstner: Bei uns waren es eher Themen als Produkte. Großes Interesse gab es für die Podiumsdiskussion zwischen der Ofenbranche, dem Handwerk, dem Umweltbundesamt und der Deutschen Umwelthilfe, in der die verschiedenen Linien noch einmal deutlich geworden sind. Hier gab es auch überraschende Momente – wie etwa die deutliche Fürsprache der DUH für die Wärme aus Holz.
Colin Rokossa: Wir haben uns in der Produktentwicklung insbesondere darauf konzentriert, unseren Fachhandelspartnern mit durchdachten Neuheiten den Alltag zu erleichtern, indem wir unsere Produkte noch vielseitiger gestalten. Auch die damit vorangetriebene Emissionsreduktion stieß bei den Messebesuchern auf reges Interesse.
K&L-Magazin: Wie bewerten Sie allgemein die Stimmung unter den Messebesuchern?
Matthias Borgmann: Wir haben ausschließlich positives Feedback wahrgenommen. Alle Besucher zeigten sich erfreut von der Messe. Kleinere organisatorische Probleme fallen da kaum ins Gewicht. Leipzig als Messestandort hat für uns wunderbar funktioniert. Sowohl deutschlandweit als auch international ist der Standort sehr gut angebunden, und die Stadt Leipzig hat selbst auch viel zu bieten.
Thomas Söffgen: Wir haben die Stimmung unter den Messebesuchern allgemein als positiv aufgenommen. Das Handwerk, aber auch Handel und Industrie zeigten sich bei uns zufrieden und freuten sich über diese neue Messe. Auch der Veranstaltungsort wurde positiv aufgenommen. Die gegenwärtige Marktsituation wurde größtenteils als positiv gesehen. Sicher bringt jede Zeit Herausforderungen mit sich, aber viele Besucher sehen sowohl das Handwerk wie auch die Branche insgesamt gut aufgestellt.
Manfred Huber: Wie oben schon beschrieben, empfanden wir die Stimmung als hervorragend.
Otakar Slanar: Sehr positiv! Es war zu sehen, dass die Branche auf so eine Veranstaltung schon lange gewartet hat.
Karl-Heinz Schräder: Die Stimmung der Messebesucher war ohne Übertreibung hervorragend! Wir haben ja praktisch jeden kommen und gehen sehen und sahen nur zufriedene Gesichter.
Dr. Johannes R. Gerstner: Viele junge Menschen, viel Aufbruchstimmung, so ist unsere Branche auf die kommenden Jahrzehnte vorbereitet.
Colin Rokossa: Wir haben die Stimmung unter den Messebesuchern als durchweg positiv wahrgenommen und auch dementsprechendes Feedback erhalten.
K&L-Magazin: Gibt es etwas, was bei einer Neuauflage der Messe in zwei Jahren verbessert werden könnte? Was wäre es?
Matthias Borgmann: Das war ein erfolgreicher Start, aber natürlich sehen wir noch Optimierungspotenzial. Was Austeller und Besucher angeht, kann die Messe noch weiter wachsen. Mit dem Thema wasserführende Öfen ist der Schritt zu den Pelletkesseln nicht weit. Hybridlösungen mit Solarthermie und Wärmepumpe werden an Bedeutung gewinnen. Hier dürfte sich die Konkurrenz zur ISH allerdings nicht so einfach auflösen lassen. Aber die WoF hat hier noch Potenzial.
Thomas Söffgen: Ich gehe davon aus, dass bei einer Neuauflage in zwei Jahren die Ausstellungsfläche vergrößert werden wird. Im Großen und Ganzen hat es bei dieser Premiere gut gepasst. Auch der Ausstellerabend am Dienstag hat uns gut gefallen. Am Vortag der Messe war in der Halle das gewohnte Durcheinander, aber pünktlich zur Messe fand ich die Ausstellung insgesamt auf einem sehr guten Niveau.
Manfred Huber: Der Kundenandrang war an den ersten beiden Messetagen sehr stark. Könnte man eine Lösung finden, die Besucherströme aufzuteilen, wäre das sicher im Interesse vieler Aussteller. Es braucht für die Kundenbetreuung Zeit und Muße, und jedem Kunden sollte ein qualitativ hochwertiges Beratungsgespräch geboten werden können. Bei der Erweiterung der Ausstellerfirmen muss unbedingt auf Qualität gesetzt werden, aber hier erwarte ich eine klare Linie des HKI.
Otakar Slanar: Es gibt immer Luft nach oben, die Frage ist nur, für welchen Preis. Wir wünschen uns vielleicht mehr Schornsteine auf dem Stand, damit wir mehr Geräte im Betrieb präsentieren können.
Karl-Heinz Schräder: Die Organisation war sehr gut, aber es wird mehr Platz nötig sein. Wir gehen davon aus, dass es beim nächsten Mal eine weitere Halle geben wird.
Dr. Johannes R. Gerstner: Die Schwerpunkte Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit sollten wir thematisch noch stärker ausbauen – wir sind kein Problem, sondern die Lösung der Energiewende.
Colin Rokossa: Nicht allen Ausstellern konnte ein Schornsteinanschluss zur Verfügung gestellt werden. In Anbetracht einer Erstauflage konnten wir darüber natürlich hinwegsehen. Wir gehen allerdings davon aus, dass 2025 ausreichend Anschlüsse vorhanden sind.
K&L-Magazin: Wird Ihr Unternehmen auch an der nächsten „World of Fireplaces“ in zwei Jahren wieder teilnehmen?
Matthias Borgmann: Dem stehen wir positiv gegenüber. Allerdings sollte der Messeveranstalter nicht die Fehler der ISH wiederholen. Kosten und Nutzen müssen immer in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Der Erfolg der WoF war ein Gemeinschaftsakt aller Beteiligten. Dies sollte auch eine Verpflichtung sein, die Folgeveranstaltungen mit Maß und Mitte zu kalkulieren.
Thomas Söffgen: Wir waren in der Vergangenheit viele Jahre Aussteller bei der ISH, auch weiterhin werden wir dort Gespräche mit unseren industriellen Partnern führen. Die World of Fireplaces platziert sich allerdings genau passend für die Branche Feuerstätten und wird sicher auch im internationalen Ranking weiter wachsen. Neben der Progetto
Fuoco in Verona sehe ich Leipzig daher als festen internationalen Branchentreffpunkt, … und das bedeutet dann auch für die SILCA GmbH eine neue Messe, bei dem das Unternehmen natürlich dabei sein wird.
Manfred Huber: Die große Anzahl der Aussteller aus allen Bereichen der Branche hat nach den Jahren der Pandemie wieder gezeigt, wie lebendig sie ist. Daher gehe ich davon aus, dass sich in zwei Jahren noch mehr Aussteller in Leipzig einfinden werden. Die World of Fireplaces wird wachsen und sich zu einer Leitmesse der häuslichen Feuerstätten entwickeln. Wir freuen uns jetzt schon darauf, wieder Teil der nächsten World of Fireplaces zu sein.
Otakar Slanar: Aufgrund der Erfüllung unserer Erwartungen werden wir bei einer weiteren WoF sicher wieder teilnehmen.
Karl-Heinz Schräder: Auf jeden Fall. Die Messe hat sich über unsere hohen Erwartungen hinaus auf Anhieb als eine wichtige und sogar unverzichtbare Plattform für Schräder erwiesen.
Dr. Johannes R. Gerstner: Sehr gerne sind wir wieder bereit, den Fireplace-Hub thematisch mit zu gestalten.
Colin Rokossa: Wir gehen auf jeden Fall davon aus, 2025 wieder als Aussteller dabei zu sein.
K&L-Magazin: Wie schätzen Sie die aktuelle wirtschaftliche Lage für das Gewerbe des Ofen- und Luftheizungsbaus ein?
Matthias Borgmann: Unterm Strich kann die Branche eine positive Bilanz ziehen. Das Krisenjahr 2022 hat vielen Verbrauchern vor Augen geführt, wie eine gute Feuerstätte für feste Brennstoffe beschaffen sein sollte. Schon zum Ende dieses Jahres kann sich die großpolitische Lage wieder verschärfen. Für die Ofenbranche sind der Fachkräftemangel und die niedrigen Ausbildungszahlen ein wichtiges Problem. Hier muss definitiv gegengesteuert werden.
Thomas Söffgen: Die Lage ist sicher herausfordernd. Wir hören einerseits von einem langen Vorlauf bei vielen Handwerksbetrieben. Andererseits hören wir aber auch von geplatzten, stornierten/abgesagten Bauprojekten und insgesamt von weniger Neuaufträgen. Ich denke auch, das Ofensetzerhandwerk wird in der kommenden Zeit wieder mehr in Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit investieren müssen. Wir engagieren uns daher beim GVOB, um unter anderem auch deren Werbemaßnahmen zu unterstützen. Ich bin aber überzeugt, dass die wirtschaftliche Lage für das Handwerk insgesamt stabil ist und bleiben wird.
Manfred Huber: Die derzeitige Lage entspricht einer Phase der Sonderkonjunktur, die nach Jahren der Seitwärtsbewegung sehr gelegen kommt und damit auch den Mut für die Zukunft des Heizens mit Holz befeuert.
Otakar Slanar: Wir leben im positiven Stress, und viele unserer Kunden sind bis zum Jahresende ausgebucht. Das ist aussagekräftig genug.
Karl-Heinz Schräder: Die wirtschaftliche Situation der Branche ist zurzeit sehr positiv, aber auch sehr stark abhängig von künftigen politischen Rahmensetzungen. Genauer können wir als Abgastechnik-Hersteller nur den Schornsteinmarkt beurteilen. Der hat letztes Jahr mit einer unvorstellbaren Nachfrage und ebensolchen Umsätzen geboomt, mit dem Sinken der Brennstoffpreise normalisiert sich die Situation gerade wieder etwas.
Dr. Johannes R. Gerstner: Die Menschen wollen unsere Produkte, die Nachfrage ist groß. Wenn wir verantwortungsbewusst und nachhaltig jetzt im Boom an künftige Zeiten denken und uns innovationsstark vorbereiten, müssen wir keine Bedenken haben.
Colin Rokossa: Nach drei Jahren des kontinuierlichen Booms sind die Auftragsbücher branchenweit gut gefüllt. Das Interesse nach Einzelraumfeuerstätten ist womöglich so hoch wie nie zuvor. Auch wenn sich die Nachfrage langsam etwas normalisiert, sind wir mit der wirtschaftlichen Lage sehr zufrieden. Herausforderungen wie Personal- und Materialmangel sowie voraussichtlich steigende Anforderungen an unsere Produkte können durch die starke wirtschaftliche Lage sehr gut angegangen werden.
K&L-Magazin: Welche Perspektive sehen Sie allgemein für die wirtschaftliche Entwicklung der Ofenbranche in diesem beziehungsweise in den folgenden Jahren, und welche Faktoren werden einen eher positiven oder negativen Verlauf maßgeblich bestimmen?
Matthias Borgmann: Wir sind eine Branche mit tollen Produkten. Seit Jahren gibt es große Fortschritte, Öfen noch sauberer und effizienter zu machen. Ob Fertiggerät oder individuell gebaut: Auf dem Markt ist für beides Platz. Mit Pellet-Heizeinsätzen gibt es mittlerweile attraktive Lösungen, die Komfort und Ambiente, Emissionsschutz und Nutzerbedürfnisse optimal zusammenbringen. Effiziente Holzwärme wird ein wichtiger Teil der Wärmewende sein. Dafür brauchen wir aber von der Politik Klarheit und Verlässlichkeit – und keine Verbote durch die Hintertür.
Thomas Söffgen: Der Unterschied zwischen der Perspektive, die man sehen möchte, und derjenigen, die man wirklich sieht, kann groß sein. Ich persönlich sehe aber eine weiterhin starke Ofenbranche. Die Holzenergie wird auch weiterhin gebraucht und ist eine feste Größe in der Erneuerbaren-Energie-Richtlinie der EU. Die Entwicklungsabteilungen der Hersteller werden unter anderem die Reduzierung von Emissionen weiterhin im Fokus haben. Das Handwerk bekommt so tatsächliche Unterstützung aus der Branche – für die Branche. Ein negativer Verlauf kann allerdings in Zukunft durch den Fachkräftemangel entstehen. Der Beruf des Ofen- und Luftheizungsbauers ist vielseitig, und es gibt gute Möglichkeiten zur Selbstständigkeit. Meisterbetriebe sollten die Möglichkeit zur Ausbildung prüfen und diese gesellschaftliche und auch betriebliche Verantwortung wahrnehmen.
Manfred Huber: Die Entwicklung sehe ich mittelfristig durchaus positiv. Sinnvolle Innovationen, die die Aspekte des Heizens mit Holz noch umweltfreundlicher machen, werden wichtig sein. Von ganz großer Bedeutung wird das Thema Mitarbeiter in der Ofenbaubranche sein beziehungsweise ist es jetzt schon. Aber auch die Bereitschaft der Ofenbaubetriebe, an eine positive Zukunft zu glauben und damit die richtigen Schritte zu setzen.
Otakar Slanar: Unsere Zukunft liegt in Händen der Politiker und Lobbyisten, die ihre Entscheidungen genauestens abwägen müssen. Auf politischer Ebene ist viel Luft nach oben, um nur das neue GEG zu nennen. Hier ist es an der Politik, jetzt die richtigen Weichen zu stellen, um unsere Branche in die ihr zustehende Position als CO₂-neutraler, regenerativer Wärmeerzeuger zu positionieren. Hier geht es nicht um Förderung oder Intensivierung der Holznutzung in Feuerstätten, sondern um eine Erhaltung und Anerkennung des aktuellen Standes. Dies wird für die wirtschaftliche Lage der kommenden Jahre entscheidend sein. Wir als Hersteller Hoxter haben die Situation erkannt und viele Entwicklungen parat, um die Produkte in Einklang mit den Anforderungen der Umweltziele der EU zu bringen.
Karl-Heinz Schräder: Eine Einschätzung dazu ist aus meiner Sicht sehr schwierig. Ich beobachte zurzeit eine ziemliche Unruhe, die auf uneinheitliche politische Signale im Zusammenhang mit der Energiewende zurückzuführen ist. Da wird leider in vielen Bereichen auch ein unplausibler Kurs gefahren, bei dem zum Beispiel die Holzfeuerung als regenerativer und annähernd klimaneutraler Energieträger mit heimischer Verfügbarkeit unverständlich schlecht bewertet wird. Wertvolle Potenziale der Holzenergie werden von teils erstaunlich uninformierten politischen Entscheidungsträgern entweder nicht gesehen oder wider besseres Wissen negiert. Für die medial immer wieder hochkochenden Debatten über Gesundheitsrisiken durch Feinstaub sind – unter anderem von Schräder – längst die erforderlichen Lösungen verfügbar.
Dr. Johannes R. Gerstner: Nach dem GEG, das im aktuellen Entwurf zumindest den Scheitholzofen schont, müssen wir uns auf große Herausforderungen etwa in der BImSchV einstellen. Der Abscheider wird ein Riesenthema, dafür muss man kein Hellseher sein. Wenn es die Branche schafft, Innovationen für sich zu nutzen und sich als Partner der Energiewende zu präsentieren, wird man an uns nicht vorbeikommen.
Colin Rokossa: Die politische Entwicklung betrachten wir in diesen Tagen sehr genau. Durch die aktuellen Entwicklungen zum Beispiel im anstehenden GEG werden sich viele Weichen für die Ofenbranche zeitnah stellen. Wir haben ohnehin den Anspruch, unsere Produkte stetig zu verbessern und sind bereit, den wachsenden politischen Anforderungen standzuhalten.