Nach zwei pandemiegeprägten Jahren deutet sich Entspannung auf dem Ausbildungsmarkt an. Im Jahr 2021 stieg die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge insgesamt leicht um 1,2 Prozent zum Vorjahr an. Auch das Schornsteinfegerhandwerk meldet Zuwächse. Im Jahr 2021 freuten sich die Betriebe über fast 700 neue Auszubildende, in Zukunft dürfen es gerne mehr sein.
Im Schornsteinfegerhandwerk sind die Übernahmeperspektiven nachder Ausbildung sehr günstig. Gesucht werden Mitarbeiter/innen in den Betrieben und Meister/innen, die später einen eigenen Bezirk übernehmen wollen. Außerdem hat das Handwerk in der Pandemie bewiesen, dass es zu den sicheren, krisenfesten Arbeitgebern zählt. Doch reichen diese Eltern-Argumente aus, um Jugendliche für eine Ausbildung zu gewinnen? Warum Schornsteinfeger/in werden?
Keiner ist so beliebt
Junge Nachwuchsschornsteinfeger/innen sagen, dass ihnen am besten die tägliche Abwechslung gefällt, eigenständiges Arbeiten, der Umgang mit Menschen und die Arbeit auf dem Dach. Outdoor-Arbeitsplatz und die Aussicht von oben machen für sie den besonderen Reiz aus.
Ebenfalls sehr besonders ist für sie das positive Feedback, das Schornsteinfeger/innen fast täglich erhalten. Kunden und sogar wildfremde Menschen auf der Straße freuen sich über die Glücksbringer/innen in ihrer typischen schwarzen Berufskleidung.
Schneller Aufstieg möglich
Bei aller Tradition ist Schornsteinfeger/in ein moderner, technikorientierter
Handwerksberuf mit Schwerpunkten in den Bereichen Energie, Umwelt-, Klimaschutz und grundsätzlich eine Option für alle Bildungsabschlüsse. Nach ihrer Prüfung haben die Gesellen die Möglichkeit, direkt die Meisterschule zu besuchen oder sich für ein duales Studium einzuschreiben. Als Schornsteinfegermeister/in können sie sich selbständig machen und um einen der rund 7.700 Bezirke bewerben. Ein Tipp für Motivierte: Gleichzeitig mit der Ausbildung die Fachhochschulreife erwerben.
Equal Pay: Gleicher Lohn für alle
Frauen und Männer erhalten im Schornsteinfegerhandwerk die gleichen Chancen und Gehälter. Schornsteinfegerinnen sind in den Betrieben aufgrund ihrer fachlichen und kommunikativen Fähigkeiten sogar besonders gefragt. Unter den besten Gesellen eines Jahrgangs sind bundesweit mindestens ein bis zwei Gesellinnen vertreten. Der Frauenanteil insgesamt beträgt ungefähr 10 Prozent
Es gibt gute Nachrichten für künftige Schornsteinfeger/innen: Im Jahr 2020 wurde die Mindestausbildungsvergütung angehoben, im Jahr 2023 soll sie erneut steigen. Schon jetzt mehr erhalten Schornsteinfeger-Azubis in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.