Hauptgrund für die unterschiedlichen Heizkosten sind Schwankungen bei den Energiepreisen. Vor allem der Preis für Heizöl ist erst gefallen und nun wieder kräftig angestiegen. Das wirkt sich auf die Heizkosten mit Heizöl aus: von minus 27 Prozent im Jahr 2020 zu voraussichtlich plus 44 Prozent in diesem Jahr. Milderes Wetter hat im Jahr 2020 ebenfalls zu niedrigeren Heizkosten geführt. Der Mehrverbrauch privater Haushalte durch die Corona-Pandemie hat in den Jahren 2020 und 2021 dagegen nur wenig ausgemacht.
Heizkosten 2021: 3 bis 44 Prozent höher
Für 2021 ist bei den gängigsten Heizsystemen mit zum Teil deutlichen Mehrkosten zu rechnen; nicht nur wegen höherer Energiepreise und kühlerem Wetter, sondern auch durch den CO₂-Preis. Damit setzt die Bundesregierung einen Anreiz für den Wechsel von fossilen zu erneuerbaren Energien. Dadurch sinken die CO₂-Emissionen.
Veränderung der Heizkosten einer durchschnittlichen Wohnung gegenüber Vorjahr
Energieträger/Heizsystem 2020 2021
Erdgas - 5 Prozent + 13 Prozent
Heizöl - 27 Prozent + 44 Prozent
Fernwärme - 2 Prozent + 9 Prozent
Wärmepumpe - 1 Prozent + 7 Prozent
Holzpellets - 6 Prozent + 3 Prozent
Heizkosten senken: 490 Euro pro Jahr sparen
Das Sparpotenzial liegt in einer durchschnittlichen Wohnung laut Heizspiegel bei 490 Euro pro Jahr. Am meisten bringen das Sanieren und der Umstieg auf erneuerbare Energien. Wie groß das persönliche Sparpotenzial in einer Wohnung oder einem Haus ist, lässt sich auf www.heizspiegel.de berechnen.
„Seit diesem Jahr fällt fürs Heizen ein CO₂-Preis an. Der steigt von Jahr zu Jahr. Dadurch werden vor allem Heizöl und Erdgas immer teurer“, sagt co₂online-Geschäftsführerin Tanja Loitz: „Dazu kommen starke Preisschwankungen. Langfristiges Planen mit Heizöl und Erdgas wird so immer schwieriger – neben dem Klimaschutz ein Grund mehr, jetzt auch bei der Heizung den Umstieg auf erneuerbare Energien zu prüfen.“
„Der Heizspiegel ist ein wichtiges Instrument für Verbraucher und Verbraucherinnen, um Heizkosten und Einsparpotenziale im Blick zu behalten“, sagt Dr. Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbunds (DMB). „Ein geringerer Verbrauch spart Geld. Das fällt vor allem dann ins Gewicht, wenn die Heizkosten besonders hoch sind. Doch auch unabhängig von den Kosten sollte nicht unnötig geheizt werden. Denn ein sparsamer Verbrauch bedeutet gleichzeitig einen Beitrag für den Klimaschutz.“
„Jeder kann durch energieeffizientes Verhalten dazu beitragen, CO₂-Emissionen zu reduzieren – und spart dabei noch Geld. Wie das gehen kann, zeigt der informative und kompakte Heizspiegel“, sagt Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen e. V. (VKU).
Grundlage für den Heizspiegel sind über 123.000 Datensätze aus zentral beheizten Wohngebäuden in ganz Deutschland aus dem Jahr 2020. Als durchschnittliche Wohnung wird für den Heizspiegel eine Wohnung in einem typischen Mehrfamilienhaus mit 70 Quadratmetern Wohnfläche und Erdgas-Zentralheizung angenommen.
Über den Heizspiegel und co₂online
Der Heizspiegel für Deutschland ist ein Angebot von co₂online und wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Er entsteht in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Mieterbund e. V. und dem Verband kommunaler Unternehmen e. V. Über Hintergründe zur Analyse und Datenerhebung informiert www.heizspiegel.de. Dort erfahren Verbraucher im Online-Heizkostenrechner auch, ob sie beim Heizen sparen können.
Die gemeinnützige co₂online GmbH (www.co₂online.de) setzt sich dafür ein, den klimaschädlichen CO₂-Ausstoß zu senken. Seit 2003 helfen die Energie- und Kommunikationsexperten privaten Haushalten, ihren Strom- und Heizenergieverbrauch zu reduzieren. Mit onlinebasierten Informationskampagnen, interaktiven EnergiesparChecks und PraxisChecks motiviert co₂online Verbraucher, mit aktivem Klimaschutz Geld zu sparen. Die Handlungsimpulse, die die Aktionen auslösen, tragen nachweislich zur CO₂-Minderung bei. Unterstützt wird co₂online dabei von der Europäischen Kommission, dem Bundesumweltministerium sowie einem Netzwerk mit Partnern aus Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.