Das neu gegründete Aktionsbündnis Freie Wärme Niedersachsen, das sich aus Innungsverbänden, Industrieunternehmen, Groß- und Einzelhandelsunternehmen der Wirtschaftsbereiche Heizungs-, Ofen- und Kachelofenbau, Schornsteinfegerhandwerk, Abgastechnik sowie Energiehandel zusammensetzt, lehnt solche kommunalen Eingriffe in einen freien Wettbewerb kategorisch ab. Die Akteure setzen sich stattdessen technologieoffen für moderne, individuelle Heizungs- und Ofentechnik mit hohen Wirkungsgraden sowie das Recht der Verbraucher ein, sich unabhängig und frei für das optimale Heizsystem entscheiden zu können. Hierzu gehören unter Einbindung erneuerbarer Energien wie z. B. Solarthermie, CO2-neutralem Holz, Photovoltaik, Synthetik- und Biobrennstoffen etc. hocheffiziente Öl- und Gasheizungen ebenso wie Holz- und Pellet-Systeme, Wärmepumpen, KWK-Systeme, Kamin- und Kachelöfen sowie Abgassysteme. Nah- und Fernwärme zählen für die Bündnispartner ebenso dazu, wenn sie für die Bürger frei wählbar und wirtschaftlich sind.
„Zentrale Wärmenetze können unter bestimmten technischen Voraussetzungen und mit entsprechend hohen Abnehmerzahlen ein Lösungsansatz sein, aber sie sind dadurch nicht automatisch ökologischer und ökonomischer als moderne, individuelle Heizungs- und Ofensysteme unter Einbindung erneuerbarer Energien“, sagt Stephan Langer, Landesinnungsmeister des Schornsteinfegerhandwerks und einer der Sprecher des Aktionsbündnisses Freie Wärme Niedersachsen. Über all die zu berücksichtigenden Nachteile und Risiken bei der Installation monopolistisch geprägter Nah- und Fernwärme will man einerseits die Bürger informieren, aber auch mit der Kommunalpolitik in einen offenen und konstruktiven Dialog treten. Einer der zentralen Kritikpunkte des Bündnisses ist, dass über die kommunalen Zwangsvorgaben – etwa durch eine Satzung in einem Wohn- und Baugebiet – der freie Wettbewerb komplett ausgehebelt wird und daher nicht stattfindet. In der Regel, um die Umsetzung und Wirtschaftlichkeit des Wärmenetzes überhaupt sicherzustellen.„Wenn Anschluss-, Benutzungszwänge und Verbrennungsverbote verhängt sind, verlieren die Bürger die Möglichkeit, ihr Gebäude mit individuell zugeschnittener Heizungstechnik ausrüsten zu können. Diese kann klimafreundlicher, kostengünstiger und zudem auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten sein“, sagt Jürgen Engelhardt, Geschäftsführer und Referent Technik beim Fachverband SHK Niedersachsen. Auch der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) kritisierte unlängst den Fernwärmemarkt wiederholt sehr scharf als einen „der letzten unregulierten Monopolmärkte in Deutschland“ mit weitestgehend veralteten, nicht verbraucherorientierten Regelungen (Link).
Weitere Nachteile der Wärmenetze sind lange Vertragslaufzeiten, selten Alternativen, Kündigungs- und Wechselmöglichkeiten, Kostenabhängigkeit bei nicht selten höheren Belastungen, mangelnde Preistransparenz.Da es selten Alternativanbieter, also Wechsel- bzw. Kündigungsmöglichkeiten für die Wärmekunden gibt, kann ein freier Wettbewerb mit der besten Lösung zu Gunsten der Verbraucher gar nicht stattfinden. Die meist hohen Investitions-, sowie Betriebs- und Wartungskosten werden auf die Wärmekunden umverteilt. „Mit dem Einsatz und der ergebnisorientierten Kombination effizienter Heizungs- und Ofentechnik mit erneuerbaren Energien wie z. B. CO2-freiem Holz, Solarwärme, eigenem Solarstrom etc. verfügen wir über gute Lösungen, die den Energieverbrauch, den CO2-Ausstoß und letztlich auch die Energiekosten senken helfen“, sagt Colin Rokossa, Sprecher der Allianz Freie Wärme.Die Gründungsmitglieder des Aktionsbündnis Freie Wärme Niedersachsen sind: Allianz Freie Wärme, Arbeitsgemeinschaft der deutschen Kachelofenwirtschaft e. V., Camina & Schmid Feuerdesign und Technik GmbH & Co. KG, Fachverband Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Klempnertechnik Niedersachsen, Hagos eG, Landesinnungsverband des Schornsteinfegerhandwerks Niedersachsen, UNITI Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen e.V., Wienerberger GmbH.