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Holzöfen

Experten diskutieren Maßnahmen zur Feinstaubreduzierung

Im Mittelpunkt des Fachgesprächs stand die Emissionsminderung bei Einzelraumfeuerungen, die im Vergleich zu Holz-Zentralheizungskesseln erhebliche Luftreinhaltungsrisiken bergen. „Fehlende Kenntnisse bei der korrekten Ofenbedienung können durch Staubabscheider zum Teil wieder ausgeglichen werden“, stellte Dr. Hans Hartmann, Abteilungsleiter Biogene Festbrennstoffe am TFZ, fest. „Dennoch müssen wir alles daransetzen, dass sich diese Kenntnislücken schließen“. Eine Maßnahme ist beispielsweise der freiwillige Ofenführerschein des Umweltbundesamtes, der sich aktuell in der Konzeptphase befindet. Dessen Wirksamkeit wurde in einer Präsentation von Rico Eßbach (DBI) eindrucksvoll belegt: Messungen mit sechs ausgewählten Benutzern zeigten, dass die Schadstoffkonzentrationen im Abgas nach einer von TFZ und DBFZ entwickelten Schulung in den meisten Fällen um 50 bis 80 Prozent abnahmen. Die Ofenbranche bietet ebenfalls eigene Schulungen an. Thomas Schnabel vom HKI-Verband beklagte hierbei den fehlenden Enthusiasmus bei den Kommunen, die als Ausrichter gebraucht würden. Wie Markus Schlichter vom Zentralen Innungsverband der Schornsteinfeger (ZIV) illustrierte, stehen die Schornsteinfeger regelmäßig mit Holzofenbenutzern im Austausch. Das Aufgaben- und Fortbildungsspektrum der Kaminkehrer sei vielfältig.

 Ein Fazit der Tagung war, dass überall dort, wo sich die Benutzer nicht die notwendigen Kenntnisse aneignen, Kaminöfen mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ inkl. Abgasreinigungstechnik zwingend erforderlich sind. Ebenso reduziert die Nachrüstung von elektrostatischen Staubabscheidern hinter dem Ofen oder an der Schornsteinmündung die Staubemissionen deutlich. Der Reifegrad von elektrostatischen Staubabscheidern nimmt kontinuierlich zu. Die Abscheidegrade für Abgaspartikel wurden von den Herstellern aber auch von unabhängigen Stellen dargestellt, sie erreichen teilweise deutlich mehr als 90 Prozent. Das veranlasst die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zu der Forderung nach einer Abscheiderpflicht in Deutschland. Diese sei auch bei Anlagen im Bestand notwendig, um die kürzlich nochmals drastisch verschärften Immissionsziele der Weltgesundheitsorganisation WHO zu erreichen, wie Patrik Huth von der DUH ausführte.

Ähnliches fordert Prof. Achim Dittler vom Karlsruher KIT. Die privaten Einzelraumfeuerungen führten im Winter in vielen Wohngebieten zu erheblichen Nachbarschaftskonflikten und Belästigungen. Die Einführung eines Ofenführerscheins sollte deshalb verpflichtend sein. Beschwerden hätten oft keine Konsequenzen zur Folge, beklagte Dittler, der hierzu zahlreiche Beispiele aufzeigte.

 Dass konsequenteres Handeln bei Fehlverhalten mit Holzöfen nötig sei, fanden viele Teilnehmer. „Die behördlichen Abläufe müssen gestärkt werden, damit dauerhaft falsch betriebene oder defekte Öfen, aber auch falsche Schornsteinhöhen und illegaler Brennstoffeinsatz wirkungsvoll geahndet werden“, schloss Dr. Volker Lenz vom Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ). Das DBFZ wird im kommenden Jahr der Gastgeber des 15. Abscheider-Fachgesprächs sein. Es findet am 8. Februar 2024 in Leipzig statt. Der Tagungsreader der diesjährigen Veranstaltung wird in Kürze erstellt und steht in den kommenden Wochen kostenfrei zum Download auf der Webseite des DBFZ zur Verfügung.

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