Ja, der Ofenbranche ging und geht es während der ganzen Pandemie überdurchschnittlich gut, verglichen mit anderen wie Tourismus oder Gastronomie. Deshalb sah man auch auf der hessischen Innungsversammlung überwiegend strahlende Gesichter – auch freute man sich, sich mal wieder live austauschen zu können und sei es in den Pausen und beim gemeinsamen Abendessen nach der Veranstaltung im Best Western Hotel Villa Stokkum in Hanau, dem Ort, an dem auch die Jahreshauptversammlung stattfand.
Den Auftakt der Vortragsreihe bildete ein einstündiger Überblick über die TROL 2020, vorgetragen von Tim Froitzheim. Er konzentrierte sich auf die Erklärung der Änderungen in den Bereichen Brandschutz, Warmluftöfen, Flächenheizungen/Hypokausten, Keramische Heizgaszüge. Dann folgte eine erste Kaffeepause um anschließend gleich mit dem nächsten aktuellen Thema fortzufahren, der Novelle der Ableitbedingungen. Die Neuregelung könnte durchaus spürbare negative Auswirkungen auf die OL-Branche haben. Auch wenn sich die Umsätze sehen lassen können und die Auftragsbücher voll sind. Trotzdem, und da gibt es nichts schönzureden, werden der OL-Branche immer wieder auch Steine in den Weg gerollt. Einige kann das Handwerk durchaus positiv für sich verwandeln (zum Beispiel die 1. BImSchV mit Austauschpflicht für alte Feuerstätten), bei anderen fällt dies schwieriger. Dazu zählen unter anderem die kürzlich beschlossenen novellierten „Ableitbedingungen“, die die zulässigen Anbringungsorte von Schornsteinen am und im Haus sowie die Höhe ihrer Austrittsöffnungen bestimmen. Diese werden durch die Novelle um einiges strenger und schränken die Möglichkeiten der Platzierung von Öfen im Haus ziemlich ein. Im Kern lässt sich sagen, dass künftig nur noch eine firstnahe Abgaswegführung möglich sein wird (wir berichteten bereits an anderer Stelle davon). Einige Aspekte der neuen Ableitbedingungen werden sicher in nächster Zeit noch durch einen Auslegungskatalog präzisiert werden müssen.
Nach der Mittagspause stellten Ass. iur. Björn Hendrischke, der Geschäftsführer des FSHK Hessen sowie der technische Referent, Sebastian Möll, die Leistungen des Fachverbands für seine Mitglieder sowie die Bedeutung bei der Lobbyarbeit für das Ofenbau-Handwerk vor. Ganz gleich, ob Emissionsgrenzwerte neu festgelegt oder technische Einrichtungen zu ihrer Minderung vorgeschrieben werden sollen, stets gibt es auch auf politischer Ebene Bedarf zur konstruktiven wie kreativen Mitwirkung, und die leisten Vertreter des Fachverbands.
Damit war man auch schon bei der nachmittaglichen Kaffeepause angelangt, auf die die nichtöffentliche Mitgliederversammlung folgte, für die auch Satzungsänderungen auf der Agenda standen. Die JHV schloss am früheren Abend, sodass genügend Zeit fürs gemeinsame Abendessen und den kollegialen Austausch blieb. Klopfen wir mal auf Holz, dass es auch 2022 wieder eine hoffentlich entspannte Mitgliederversammlung „live“ geben wird.