Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Interview mit Alexander Root

Lösungen für nahezu alle Festbrennstoff-Feuerstätten

K&L-Magazin: Herr Root, Sie sind seit vier Jahren im Management der Raab-Gruppe tätig und seit kurzer Zeit auch Vorstandsvorsitzender der CEA. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?

Alexander Root: Sehr herausfordernd, wie Sie sich vorstellen können. Gleich zu Beginn des Corona-Jahres 2020 so einzusteigen, war nicht nur enorm kompliziert, sondern auch wirklich emotional und anspruchsvoll. Der Höhenflug der Branche im Jahr 2021 und 2022 forderte einiges an Organisation und Struktur, um der hohen Nachfrage und dem überhitzten Markt gerecht zu werden. Der neu gegründete Fachverband CEA (Clean Exhaust Association) kam dann im letzten Jahr als „Sahnehäubchen“ obendrauf. Ich freue mich darauf, auf fachpolitischer Ebene konstruktiv an der Umsetzung zu einem nachhaltigen Wärmemarkt mitzuwirken.

K&L-Magazin: Nachdem die Bundesregierung mit dem Gebäudeenergiegesetz GEG ja im letzten Jahr nicht gerade Begeisterungsstürme in der deutschen Bevölkerung hervorgerufen hat, kommt nun die 2. Stufe der Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) hinzu. Welche Folgen
sehen Sie hier?

Alexander Root: Nun ja, diese Verordnung trat bereits zu Beginn des Jahres 2015 in Kraft und wurde seitdem folgerichtig umgesetzt. Alte Feuerstätten, die bis Ende März 2010 zugelassen wurden, dürfen in der Konsequenz nur noch bis Ende des Jahres betrieben werden, wenn sie nicht den Anforderungen der 2. Stufe der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung entsprechen. Betroffen sind alle Kaminöfen, Heizkamine und Kachelöfen mit einer Typprüfung zwischen dem 1. Januar 1995 und dem 21. März 2010. Das betrifft schätzungsweise bis zu 3,5 Millionen Feuerstätten in Deutschland und erzeugt bei vielen Nutzern sicherlich nicht unbedingt Euphorie.

K&L-Magazin: Welche Konsequenzen hat dies für die Praxis?

Alexander Root: Der Schornsteinfeger prüft im Rahmen der wiederkehrenden Feuerstättenschau die Situation bei den Betreibern der Feuerstätte. Er ist verpflichtet, die Einzelraumfeuerstätte entsprechend den Vorgaben “stillzulegen” und die zuständige Behörde zu informieren. Haushalte, die ihre veraltete Wohnraumfeuerstätte bislang nicht ausgetauscht oder nachgerüstet haben, sollten nun zügig handeln. Ansonsten droht die Stilllegung.

K&L-Magazin: Ihre Unternehmensmarke Kutzner + Weber beschäftigt sich ja bereits seit über 20 Jahren mit abgastechnischen Komponenten zur Reduzierung von Feinstaub und sonstigen Emissionen. Erläutern Sie unseren Lesern doch bitte, worum es dabei geht.

Alexander Root: In erster Linie muss man festhalten, dass es für nahezu jeden Anwendungsfall eine abgastechnische Lösung gibt, um die bestehende Feuerstätte zu optimieren und damit im Sinne der Emissionsreduzierung zu ertüchtigen. Wir haben mit der „Airjekt 1“-Serie beispielsweise hocheffiziente Partikelabscheider im Angebot, die außerhalb und innerhalb des Gebäudes an verschiedenen Positionen installiert werden können. Sie gewährleisten einen Feinstaub-Abscheidegrad von bis zu 90 Prozent der lungengängigen Partikel.

K&L-Magazin: Auch ihre Verbandskollegen aus der CEA setzen auf das elektrostatische Prinzip der Feinstaub-Abscheidung. Warum ist das so?

Alexander Root: Das hat etwas mit der Effizienz und auch mit den strömungstechnischen Bedingungen in der Abgasstrecke zu tun. Die elektrostatische Abscheidung gewährleistet beim Feinstaub einen zuverlässig hohen Abscheidegrad unter allen Betriebsbedingungen. Darüber hinaus lassen sich die Systeme problemlos abreinigen und reduzieren nicht den Naturzug, der für eine optimale Nutzung der Feuerstätte unerlässlich ist.

K&L-Magazin: Was halten Sie denn von Lösungen, die – ähnlich wie im KFZ – ausschließlich auf Katalysatoren setzen?

Alexander Root: Unserer Erfahrung nach sind Katalysatoren zur Feinstaubreduzierung von häuslichen Festbrennstoff-Feuerstätten wenig geeignet, da sich zwar Gesamtstaubmasse dort absetzt, aber die lungengängigen Feinstaubpartikel damit kaum reduziert werden können. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Produkt sich zusetzt, wenn es nicht mit den entsprechenden Temperaturen beaufschlagt wird. Somit könnten nachträglich installierte Katalysatoren im Abgasstrom einen problematischen Strömungswiderstand in der Abgasstrecke nach sich ziehen, da die Temperaturen eine Selbstreinigung nicht mehr hergeben. Überdies ist der Abscheidegrad im Vergleich zur elektrostatischen Technologie nicht nennenswert.

K&L-Magazin: Die verschärften Anforderungen der BImSchV bringen in der Umsetzung ambitionierte Ziele mit sich. Kann das Handwerk das denn leisten?

Alexander Root: Das Fachhandwerk ist leistungsstark und vorbereitet. Wir bieten die Rahmenbedingungen für eine reibungslose Installation geeigneter Sekundärmaßnahmen wie den Partikelabscheider „Airjekt 1“. Die Produkte sind unproblematisch und garantieren eine schnelle Installation. Passende Service- und Schulungsangebote über unsere Academy gehören mittlerweile zum Standard.

K&L-Magazin: Sind derartige Produkte denn lieferfähig und für jedermann einsetzbar?

Alexander Root: Die Produkte von Kutzner + Weber liefern wir zuverlässig über die bekannten Vertriebswege ans Fachhandwerk; sie sind uneingeschränkt lieferbar. Die Installation sollte immer in Absprache mit dem zuständigen Schornsteinfeger und einem qualifizierten Handwerker erfolgen. Aktionen nach dem Motto: „Do-it-yourself“ sind hier nicht angebracht.

K&L-Magazin: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Root!

Jetzt weiterlesen und profitieren.

+ K&L E-Paper-Ausgabe – acht Ausgaben im Jahr 
+ Kostenfreien Zugang zu unserem Online-Archiv
 

Premium Mitgliedschaft

2 Monate kostenlos testen

Tags