Der HKI Industrieverband Haus- Heiz- und Küchentechnik e. V. und der Bundesverband Brennholzhandel und Brennholzproduktion e. V. (BuVBB) informieren dieser Tage über die aktuelle Liefersituation im Brennholzhandel. Zumal sich viele Fragen, ob im Zuge der neusten geopolitischen Entwicklungen und Diskussionen rund um die Versorgungssicherheit, die Nachfrage nach Brennholz angestiegen ist und ob dementsprechend auch die Preise nach oben schnellen. Hier gibt der BuVBB Entwarnung. „Wir haben über viele Jahre hinweg stabile Brennholzpreise gehabt“, erklärt Klaus Egly, 1. Vorsitzender des BuVBB. „Zwar wird es hier und da moderate Preisanpassungen geben, aber solch astronomische Preissprünge wie wir sie vom Öl oder Erdgas her kennen wird es nicht geben“, so Egly weiter.
So sind zuletzt die Einkaufspreise für Buchenholz und andere Laubhölzer deutlich angestiegen. Eine Erhöhung der ofenfertigen Brennholzpreise wird sich daher nicht vermeiden lassen. Auch die Forstämter berichten über eine zunehmende Nachfrage und leicht steigende Preise. Bei Pellets liegt der Preisvorteil gegenüber den fossilen Energieträgern laut dem Deutschen Energieholz- und Pelletverband (DEPV) im März 2022 bei 57 Prozent und das obwohl sich der Pelletpreis seit Dezember 2021 um zirka 70 Prozent erhöhte.
Trotzdem: Vor dem Hintergrund der Energiewende und der aktuell steigenden Gas- und Ölpreise in Verbindung mit der Abhängigkeit Deutschlands gegenüber seinen Energielieferanten, ist die moderne Holzfeuerung eine nicht mehr wegzudenkende Alternative. Zumal das Heizen mit Holz weitgehend klimaneutral ist.
Durch die deutlich verbesserte Verbrennungstechnik erzielen moderne Heizgeräte für feste Brennstoffe, neben niedrigeren Emissionen, auch einen wesentlich höheren Wirkungsgrad als ältere Geräte und damit einen geringeren Brennstoffverbrauch, was wiederum die Ressourcen schont. Darüber hinaus ist der nachwachsende Brennstoff Holz regional verfügbar und verbunden mit kurzen Transportwegen, regionaler Wertschöpfung und Beschäftigung hier in Deutschland verbunden. „Dies stärkt die lokale Wirtschaft und stellt einen wichtigen Faktor für die Versorgungssicherheit der Verbraucher dar“, erläutert Frank Kienle, Geschäftsführer des HKI. So vereint die Holzenergie mittlerweile rund 5 Prozent des bundesweiten Energieverbrauchs auf sich – ähnlich dem Niveau der Windenergie. Damit leistet die Holzenergie einen zentralen Beitrag zur Dekarbonisierung im Wärmesektor. So ersetzen die in privaten Haushalten eingesetzten 12 Millionen Tonnen Scheithölzer 5.260 Mio. Liter Heizöl oder 5.160 Mio. m3 Erdgas.
Wer allerdings dieser Tage Brennholz kaufen möchte, wird immer öfter eine Enttäuschung erleben. Die Lagerflächen der Brennholzhändler sind so gut wie leer und die Produktion neuer Ware ist aus vielerlei Gründen nicht kurzfristig realisierbar. „Das liegt zum einen an der Beschaffung der Rohware aus dem Wald, da diese in der Regel Monate im Voraus bestellt wird“, erläutert Egly. „Zum anderen kann vorhandene Rohware nicht kurzfristig und in unendlichen Mengen produziert werden“, so Egly weiter. Somit sind kurzfristige Lieferungen so gut wie ausgeschlossen. Auch dauert der Trocknungsprozess an der Luft ohne technische Hilfsmittel einige Monate. Zur technischen Trocknung des Holzes wird überwiegend Abwärme eingesetzt, die unter anderem bei Biogasanlagen als Nebenprodukt entsteht. Auch diese Wärme ist nicht unendlich verfügbar. Bewusst wird auf die Erzeugung eigener Wärme durch fossile Energieträger verzichtet, damit die positive Bilanz von Holz als Wärmeträger nicht negativ beeinflusst wird.
Wer daher im Moment kein Brennholz von seinem heimischen Lieferanten bekommt, sollte seine Anlage lieber vorerst sparsam beheizen oder wenn möglich kalt lassen, bevor auf die Angebote von Importhölzern aus dubioser Herkunft zurückgegriffen wird. Denn oft stammt solches Holz aus kriminellen Quellen, die große Flächen geschützter Wälder skrupellos abholzen. Selbst wenn das Holz aus regulärem und genehmigtem Abbau aus Osteuropa stammt, macht der weite Transportweg die positive Ökobilanz des Holzes zunichte. Daher sollte man sich immer frühzeitig um seine Jahresmenge Holz kümmern und auf Qualität achten.
Da die Brennstoffqualität einen ganz erheblichen Einfluss auf eine saubere Verbrennung hat, haben der HKI und der BuVBB das Qualitätszeichen „Kooperation Sauberes Holzfeuer“ ins Leben gerufen. Mit konkreten Kriterien, die bei der Produktion, der Holzlieferung sowie im Kundenservice einzuhalten sind. Ein Qualitätssiegel, welches dem Käufer hochwertiges und nachhaltiges Scheitholz zur sofortigen Nutzung garantiert, mit festgelegten Standards an die Holzqualität für eine emissionsarme und optimierte Verbrennung.
Daher raten beide Verbände: Betreiber von Feuerstätten sollten schon jetzt ihren Brennholzbedarf für die nächste Heizperiode bestellen. Darüber hinaus sollten die Kunden mit der Einlagerung auch nicht bis zum Spätherbst warten, denn dann können sie noch den Lieferzeitpunkt frei wählen. Denn die Auslieferung der gesamten Jahresproduktion kann ein Brennstoffhändler unmöglich innerhalb von zwei Liefermonaten im Herbst bewältigen.