Durchschnittlich 300 Kunden betreut jede der insgesamt neun Hagos- Niederlassungen in Deutschland und Österreich. Würde sich das Corona- Virus an einem Hagos-Standort verbreiten und alle Mitarbeiter müssten in Quarantäne, wäre die Schließung eines Standorts unumgänglich. Zirka 300 Ofenbauer würden keine Ware mehr bekommen und müssten vorübergehend ihren Betrieb stilllegen. Darüber hinaus geriete der tägliche Umlagerungsverkehr ins Stocken und alle anderen Standorte könnten die gewohnte Lieferfähigkeit nicht mehr aufrechterhalten.
Im Herbst musste aufgrund eines Coronafalls die Hagos das Abhollager in Riedering für 14 Tage schließen. Nur durch viel Fleiß und Engagement der Mitarbeiter-Kollegen aus dem „Mutterhaus“ Ismaning sowie des verbleibenden Außendiensts und der Fahrer musste kein Ofenbauer auf seine Ware warten. Ein „Kraftakt“, der unter anderem aufgrund der Konstellation und Größe beider Standorte gerade noch zu bewältigen war.
Wen wundert’s da, dass die Hagos ein ausgeklügeltes Maßnahmenkonzept ausgearbeitet hat, um ihre Mitarbeiter vor dem Virus zu schützen. Die Schließung einzelner Niederlassungen und Zentrallager soll um jeden Preis verhindert werden, damit die Kunden verlässlich ihre Ware erhalten.
Das Konzept ist vor allem darauf ausgerichtet, Kontakte unter den Mitarbeitern beziehungsweise zwischen Mitarbeitern und Kunden zu vermeiden. In allen Hagos-Lagern sind die Schichtzeiten entsprechend angepasst worden und so ausgelegt, dass immer nur 50 Prozent der Belegschaft (vor allem im Lager) anwesend sind. Jeweils 15 Minuten vor Schichtwechsel werden die gemeinschaftlichen Arbeitsgeräte desinfiziert. Im Büro wird überwiegend räumlich getrennt gearbeitet. Auch Homeoffice wird praktiziert, vor allem dort, wo die Mitarbeiter nicht auf Einzelbüros verteilt werden können. Die Detailplanung erarbeitet jeder Standort für sich selbst, zu unterschiedlich sind die räumlichen und personellen Gegebenheiten.
Das gesamte Maßnahmenpaket sorgt natürlich dafür, dass im Fall eines/r infizierten Mitarbeiters/in nur 50 Prozent der Belegschaft in Quarantäne müssten. Die restlichen 50 Prozent könnten den Standort „am Leben erhalten“, eine Schließung wäre also bei einem Ausbruch nicht notwendig. Eine Belieferung der Ofenbauer wäre in diesem Fall weiterhin sichergestellt.
Die Lkw-Fahrer der Hagos, die die Ware nach festen Tourenplänen zum Kunden bringen, sind natürlich ebenfalls von den Kontaktbeschränkungen betroffen. Sie beladen ihre Lkws sehr früh und kontaktlos mit der vom Lager kommissionierten Ware, sind also komplett abgekoppelt von den Innendienst-Kollegen. Beim Kunden tragen sie ständig Mund-Nasen-Bedeckung und übergeben auch hier die Ware kontaktlos. Immer mehr Kachelofenbauer haben die Praxis übernommen, den Fahrern der Hagos einen Schlüssel ihrer Lager zu geben, sodass die Anlieferung problemlos ohne persönlichen Kontakt erfolgen kann.
Die Niederlassungen inklusive Ausstellungen sind für alle Kundenbesuche geschlossen. Abholkunden müssen die Bestellung vorab per Telefon, Fax oder online tätigen. Die Warenübergabe erfolgt ebenfalls kontaktlos an der Abholrampe.
Der Außendienst inklusive der Technischen Berater befindet sich im „mobilen Arbeiten“ zu Hause und unterstützt den Innendienst. Nur im Notfall kann der Technische Berater Termine wahrnehmen, unter Einhaltung der AHA-Regeln.
Ansonsten sorgt die Genossenschaft dafür, dass alle AHA-Regeln strengstens eingehalten werden können: Desinfektionsmittel stehen ausreichend und flächendeckend zur Verfügung, medizinische Masken werden kostenlos ausgegeben und extra angeschaffte Luftreinigungsgeräte werden eingesetzt. Es wird also soviel wie möglich getan, um keinen Virusausbruch zu haben.