Die Corona-Pandemie sorgte für einen spürbaren Schub bei der Digitalisierung. Es zeigt sich, dass Unternehmen mit digitalen Strategien und Prozessen die Krise besser als ihre Wettbewerber meistern und unterstreicht, wie wichtig es für Unternehmen und Betriebe ist, sich digital widerstands- und anpassungsfähig aufzustellen.
ZVSHK-Präsident Michael Hilpert: „Die digitale Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit sorgt für eine deutlich höhere Zukunftssicherheit in den SHK-Unternehmen, denn mit ihr können sie Personalausfälle besser vermeiden und dem Fachkräftebedarf proaktiv begegnen. Vor diesem Hintergrund haben wir einen Forschungsradar zur effizienten Digitalisierung und Optimierung der Prozesse im SHK-Handwerk initiiert“.
Im Rahmen seiner digitalen Agenda startete der Zentralverband bereits am 1. Juli 2023 das Forschungsprojekt DigiResHand zur „Steigerung der Resilienz im SHK-Handwerk bei praxisnaher Einführung von digitalen Assistenzsystemen“. Das auf zwei Jahre angelegte und unter der Federführung des ZVSHK durchgeführte Projekt wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Rahmen seiner Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) gefördert. Projektpartner sind die Hans Schramm GmbH (München) für die praxisnahe, handwerkliche Erprobung und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) für die arbeitswissenschaftliche Begleitung von DigiResHand. Das Projekt hat unter anderem das Ziel, die Auswahl und Einführung von digitalen Unterstützungssystemen in Unternehmen zu vereinfachen und somit deren digitale Resilienz zu erhöhen. Die externe Begleitevaluation erfolgt durch die Hochschule Mittweida.
Im INQA-Experimentierraum-Projekt DigiResHand werden Konzepte sowie Strategien für die Digitalisierung entwickelt und getestet, bei denen stets der Mensch im Mittelpunkt aller Betrachtungen steht. Der physisch-betriebliche Projekt-Experimentierraum ist das SHK-Unternehmen Schramm in München. Dessen Monteure und Verwaltungskräfte erproben die Einführung digitaler Unterstützungssysteme in ihrem Arbeitsalltag, zunächst beispielsweise über die Testung der Umstellung von der analogen zur digitalen Telefonie. Das beste IT-System ist ohne die Berücksichtigung der sozialen Aspekte wertlos. Daher ist DigiResHand ein einzigartiges Projekt, das die Beschäftigten im Betrieb bei der Einführung digitaler Systeme mitnimmt, sodass sie diese nachhaltig leben.
Am Ende der Experimentierphase steht die Erarbeitung passender digitaler Lösungen für betriebliche Problemstellungen in den Arbeitsabläufen. Bei der Erprobung kommen verschiedene Workshop-Methoden zur Anwendung, um die optimale Methode zur Zielerreichung zu ermitteln. Auf dieser Basis wird ein Praxisleitfaden zur betrieblich individuell anpassbaren Einführungsmethode von digitalen Assistenzsystemen abgeleitet, der auf andere Handwerksunternehmen individuell übertragen werden kann. Dazu führt der ZVSHK entsprechende Befragungen und Workshops mit weiteren Handwerksunternehmern verschiedener Betriebsgrößen und Regionen durch, um den Leitfaden-Entwurf im konkreten Betriebsablauf „auf Herz und Nieren“ zu testen. Aus den Erkenntnissen der erhobenen arbeitswissenschaftlichen Daten und deren Analyse werden praxisnahe Handlungsempfehlungen für Betriebe des SHK-Handwerks entwickelt. Der ZVSHK geht von einem hohen Transferpotenzial des Projekts für andere Handwerke aus, da er die Erkenntnisse generalisiert bereitstellen wird und nur geringfügige Unterschiede bezüglich der Anforderungen in Betrieben anderer Gewerke zu erwarten sind. Interessierte Innungsbetriebe, die ihre handwerkliche Expertise im Projekt DigiResHand einbringen möchten, können sich gerne per E-Mail anmelden: info@shk-resilient.de, weitere Informationen: www.shk-resilient.de.