Kaum wird es kälter und abends früher dunkel, schon lockt ein gemütlicher Abend vorm Ofen im heimischen Wohnzimmer. Wer sich Holzspalten, Staub und viel Asche sparen möchte, ist mit Holzbriketts als moderne Alternative zu Scheitholz gut beraten. Doch woraus bestehen die größeren Verwandten der Pellets? Wo dürfen sie eingesetzt werden und wie erkennt man gute Qualität? Diese und weitere Fragen beantwortete Holzenergieexperte Artur Steinbrecher im Interview.
Redaktion: Herr Steinbrecher, Sie sind bei einem der größten deutschen Sägewerke für Holzbrennstoffe zuständig, zu denen auch Briketts gehören – wo liegen deren Besonderheiten und Vorteile?
A. Steinbrecher: Holzbriketts werden wie auch Pellets aus den bei der Holzverarbeitung anfallenden Resten hergestellt – z.um Beispiel aus Spänen, die zu Briketts verpresst werden. Auf Bindemittel wird normalerweise verzichtet. Durch den maschinell genormten Herstellungsprozess besitzen Briketts konstante Eigenschaften, was eine einfache und komfortable Handhabung wie auch eine platzsparende Lagerung ermöglicht.
Redaktion: Holzbriketts ersetzen vor allem Scheitholz. Gibt es noch weitere Einsatzmöglichkeiten?
A. Steinbrecher: In Deutschland werden noch immer einige hunderttausend Tonnen Briketts aus fossiler Kohle verbrannt – besonders in traditionellen Kohleregionen wie der Lausitz. In der Regel geschieht das in Kaminöfen, wo problemlos auch mit Holzbriketts geheizt werden könnte. Gegenüber Kohle können die nahezu CO₂-neutralen Holzbriketts hier auch einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Redaktion: Seit einigen Jahren gibt es die ENplus-Zertifizierung für Holzbriketts. Welche Vorteile hat es für Verbraucher, auf zertifizierten Brennstoff zu setzen?
A. Steinbrecher: Nach ENplus zertifizierte Briketts müssen regelmäßig in unabhängigen Laboren untersucht werden. Dabei werden strenge Grenzwerte geprüft, wie zum Beispiel Wassergehalt, Heizwert und Aschegehalt. Diese Vorgaben gehen dabei teilweise über die Anforderungen der internationalen Norm DIN EN ISO 17225-3 hinaus. Das garantiert gleichbleibend hohe Qualität und damit einen komfortablen, emissionsarmen Betrieb des Kaminofens. Darüber hinaus wird das Qualitätsmanagement der zertifizierten Betriebe bei jährlichen Audits geprüft. Die ENplus-Identifikationsnummer (ID) auf den Einlegern sorgt für Transparenz und Rückverfolgbarkeit bei Reklamationen.