Spezielle handwerkliche Kenntnisse fallen auf: denn wer Dorf- oder Gemeinschaftsbacköfen errichten kann, liegt voll im Trend und trägt alte Handwerkskunst an zukünftige Generationen weiter.
Es ist gesellig, günstig und vor allem unwiderstehlich lecker: selbst gebackenes Holzofenbrot aus dem Dorfbackofen. Viele Gemeinden besinnen sich in den letzten Jahren auf die Tradition des gemeinsamen Backens. Von der EU werden solche Anlagen sogar finanziell unterstützt und zwar im Rahmen des sogenannten LEADER-Programms. Diese Maßnahme fördert die nachhaltige ländliche Regionalentwicklung, darunter auch Kleinprojekte, die das bürgerschaftliche Engagement unterstützen (so auch Gemeinschaftsbacköfen). Anlaufstelle sind immer die jeweils lokalen Aktionsgruppen (LAG). Nähere Informationen: https://www.netzwerk-laendlicher-raum.de.
Die Infrastruktur für die Dorfbacköfen schaffen die lokal ansässigen Ofenbauer. Wer in Zukunft solche Anlagen errichten will, kann im Frühjahr an den entsprechenden Schulungen von den Wolfshöher Tonwerken teilnehmen. Die Seminare sind im Schulungsprogramm der Hagos enthalten. Alle Artikel, die zum Aufbau von Dorfbacköfen benötigt werden, sind im KOBshop der Genossenschaft verfügbar.
Der Aufbau eines Dorfbackofens erfordert vor allem eines: gute Planung zusammen mit allen späteren Nutzern. Dabei ist es wichtig abzufragen, welche Speisen in welchen Mengen und wie oft im Jahr bevorzugt zubereitet werden sollen. Denn dann kann man die Backofenkonstruktion von vorneherein daraufhin optimieren. Ein Ofen mit Kuppelgewölbe ist beispielsweise ein klassischer Pizzaofen, man kann freilich auch Brot damit backen. Wer bevorzugt Brote backen möchte, sollte einen Ofen mit flacher Ofendecke wählen. Bei einer Backraum-Größe von 125 x 200 Zentimetern (Breite x Tiefe) können bis zu 25 Laib bei einem Backgang zubereitet werden.
Weitere Fragen in der Planungsphase zu Beginn sind die Arbeitshöhe des Backofenbodens, die Integration von Vor- und Nebenräumen und die Größe der Backfläche. Aus den beiden letzten Punkten ergibt sich die gesamte Größe des Backhauses.
Hat man die Größe des Backhauses ermittelt, kann man sich der Frage des Standortes zuwenden. Denn beim Bau eines Holzbackofens gibt es je nach Land und innerhalb der Bundesländer oder sogar innerhalb der Landkreise verschiedene Vorschriften zur Standsicherheit, zur Schornsteinauslegung, zum Brandschutz und zur Baugenehmigung. Bei der Standsicherheit muss man beispielsweise beachten, dass Druckbelastungen bis zu 1000 kg/m² auf der Sockelplatte erreicht werden.
Das und vieles mehr gilt es beim Errichten von Dorfbacköfen zu beachten. Die Schulung und die weiteren schriftlichen Planungshilfen von den Wolfshöher Tonwerken sind die optimale Vorbereitung dafür.
Wer Interesse hat, dieses Spezialwissen für seinen Betrieb zu erlangen, kann sich bei seiner Hagos-Niederlassung für einen der geplanten Termine im April anmelden. Falls eine Präsenzschulung auf Grund der aktuellen Pandemie-lage aber nicht möglich ist, findet der Theorieteil stattdessen in Form eines informativen Webinars statt.