Hufeisen, vierblättrige Kleeblätter, Marienkäfer und Schornsteinfeger gelten traditionell als Glücksbringer. Doch warum bringen Schornsteinfeger/innen eigentlich Glück?
Der Ursprung dieses Aberglaubens liegt im Mittelalter. Schon damals boten Schornsteinfeger das Kehren von Schornsteinen an. Die Dienstleistung war gefragt, denn zu viel Ruß im Schornstein bedeutete Brandgefahr. Schnell konnte aus einem brennenden Schornstein ein verheerender Brand entstehen und auf ein ganzes Stadtviertel übergreifen. Da die Arbeit außerdem schmutzig, schwierig und gefährlich war, überließen die Bewohner sie nur zu gerne dem Schornsteinfeger. Er brachte Sicherheit und damit Glück ins Haus.
Glück kann jeder gebrauchen
Dieser Glaube hat sich bis heute erhalten. Neben der Arbeit auf dem Dach, den Messungen und Überprüfungen gehört Glück bringen für Schornsteinfeger/innen einfach dazu. „In unserem Beruf ist es von Vorteil, wenn man offen und kommunikativ ist“, erzählt Alexis Gula, Schornsteinfeger und Präsident des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks. „Kunden und Passanten sprechen uns bei der Arbeit an und möchten unseren schwarzen Koller berühren.“ Andere wiederum schwören auf die goldenen Knöpfe oder etwas Ruß. „Wir freuen uns, wenn wir die Menschen damit glücklich machen können“, so Alexis Gula.
In der Energiekrise besonders gefragt
Mehr als 21.000 Schornsteinfeger/innen gibt es zurzeit in Deutschland, davon rund 1.700 Auszubildende. Aktuell sind die Handwerker/innen nicht nur als Glücksbringer, sondern als Berater in der Energiekrise gefragt. Täglich informieren sie ihre Kunden rund um Alternativen für Öl und Gas, erklären, wie sie Energie sparen können, und weisen mit ihrer Kampagne „Sicher Heizen im Winter – keine Wärme-Experimente im Haus“ auf die Gefahren von improvisiertem Heizen hin.