Mit 51 Prozent erwartet mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer in Deutschland, zwischen 65 und 69 Jahren in die Rente zu wechseln – so ein Ergebnis des Randstad Arbeitsbarometer 2023. Damit gehen hierzulande viele von einem potenziell längeren Erwerbsleben aus als bei den meisten europäischen Nachbarn.
„Der demographische Wandel stellt den gesamten Arbeitsmarkt vor gigantische Herausforderungen. "Die Anhebung der Lebensarbeitszeit ist ein notwendiger Schritt”, stellt Carlotta Köster-Brons von Randstad Deutschland fest. „Dieser Schritt allein wird aber nicht reichen. Wir müssen vor allem auch mehr Menschen in Arbeit bringen. Ungenutzte Potenziale auf dem Arbeitsmarkt gilt es zu aktivieren: Viele Menschen würden gerne ihre Arbeitszeit erhöhen, können es aber aufgrund einer unzureichenden Infrastruktur im Bereich der Kinderbetreuung nicht. Oder es gibt höhere Eintrittsbarrieren in den Arbeitsmarkt wie bei älteren Arbeitssuchenden oder Geflüchteten. Hier muss die Politik die passenden Rahmenbedingungen schaffen, um möglichst vielen Menschen die Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Zum anderen müssen auch die Personalabteilungen deutlich flexibler werden.”
Schon jetzt klafft eine große Lücke zwischen der Rentenrealität und den Wünschen der Arbeitnehmer, die gern deutlich früher in Rente gehen möchten. 41 % der Deutschen würden gerne zwischen 60 und 64 Jahren gehen, 33 % sogar bereits mit unter 60 Jahren – und nur 10 % zwischen 65 und 69 Jahren. Was hindert Arbeitnehmende in Deutschland daran, zum Wunschzeitpunkt in Rente zu gehen? Mehr als jeder Vierte (27 %) gibt an, weiterarbeiten zu wollen, weil die Arbeit einen wichtigen Platz im persönlichen Leben einnimmt. 11 % gehen nicht in Rente, weil sie glauben, dass ihr Arbeitgeber sie braucht. Meist aber sind finanzielle Gründe ausschlaggebend – nämlich für 77 % der Befragten. Quelle txn