Auch diesmal war das bestimmende Thema die Rolle der Holzenergie sowie die Transformation des Wärmemarktes, gerade in Hinblick auf die neue politische Lage in Berlin. Längst hat sich die klassische Wohnraumfeuerstäte als wichtiges Zusatzheizgerät etabliert, welche regelmäßig der Zentralheizung in Extremsituationen zur Seite springt und hilft Energiekosten einzusparen. Aber auch die Rolle hochwertiger Festbrennstoffe wurde in den Pausen diskutiert. Hier konnten sich die Teilnehmer von der gemeinsamen Initiative „Kooperation sauberes Holzfeuer“ des Brennholzverbandes und dem HKI sowie das damit verbundenen Qualitätsholz einen Überblick verschaffen. Zusätzlich informierte Trendfairs als Veranstalter der Fachmesse „World of Fireplaces“ exklusiv über den aktuellen Stand zum kommenden Messe-Highlight in Leipzig vom 28. bis 30. April 2025.
Den Auftakt am zweiten Sitzungstag bildete der Vortrag von Dr. Sebastian Glasenapp vom Thünen-Institut. Er erläuterte unter dem Titel „Aktuelle Ergebnisse zur energetischen Holznutzung privater Haushalte“, Trends und Perspektiven in der privaten Holznutzung und gab einen Gesamtüberblick über den Holzrohstoffmarkt. Dabei stellte er auch immer wieder Bezüge zur aktuellen Bundeswaldinventur (BWI) her. Zuvor gab es einen tieferen Einblick in die aktuelle Marktsituation von Feuerstätten, gepaart mit umfangreichem Zahlenmaterial und Grafiken, wo u.a. die rückläufigen Neubauzahlen weiter Anlass zur Sorge geben.
Herausforderungen für Industrie und Handel
Zahlreiche Gesetze und Verordnungen aus Brüssel waren Thema des Vortrags von Sascha Deisel, HKI Büro Brüssel. Hier kommen zahlreiche Veränderungen auf die Branche zu, die zusätzlich zum Strukturwandel beitragen. So soll bspw. Ökodesign auf nahezu alle Produktgruppen ausgeweitet werden. Zudem wird die Überarbeitung der Verordnung zu Energieeffizienzkennzeichnung (EU) 2015/1186 weiter verzögert.
Einen umfassenden Überblick zum Markt und den gesetzlichen Rahmenbedingungen für das Heizen mit Holz in Deutschland gaben Annekathrin Schmidt und Julia Langer, HKI. Hier ging es insbesondere um die Marktüberwachung und die erklärten Werte (Herstellerangaben) in Abstimmung mit den Behörden sowie das UBA-Hintergrundpapier zur neuen Europäischen Luftqualitätsrichtlinie. Hierzu berichteten beide über das HKI-Positionspapier zum Hintergrundpapier. Insbesondere für die Entwicklung der Luftqualität wurden veraltete Zahlen vorgelegt, die für einen seriösen politischen Entscheidungsprozess unzureichend sind. Auch wurden die bisherige PM10-Jahresmittelwerte seit Jahren eingehalten.
Darüber hinaus ging es um die GEG-Auslegung zu luftgeführten Pelletgeräte. Nach Auffassung des DEPV, dem BDH und HKI müssen Änderungen im zugehörigen GEG-Gesetzestext vorgenommen werden. Bei den Informationen über zur EN 16510-x verwies man auf die Übergangsphase, nach der Geräte nach bisherigen Normen als auch nach neuer Normenreihe auf den Markt gebracht werden können, die am 9. November 2025 endet.
Einen weiteren Gesichtspunkt erläuterte Markus Burger vom ZIV unter dem Titel „Aktuelles aus dem Bereich des Schornsteinfegerhandwerks“ zur letzten Austauschwelle der 1. BImSchV. Er erklärte den Vollzug im Detail sowie die Übergangsregelung des §26 und zog in Bezug zur Außerbetriebnahme Parallelen zu Kehr– und Überprüfungsordnung (KÜO), wonach die Feuerstätte als betriebsbereite, jedoch dauernd unbenutzte Feuerstätte angeschlossen bleiben darf.
Hierzu ergänzte Thomas Schnabel, HKI das man in diesem Jahr viel früher als sonst mit der Endverbraucheraufklärung in Bezug zum Austausch und Nachrüstung startete. Das Interesse an dem Thema war dieses Jahr dementsprechend hoch, so dass innerhalb des Verbands abteilungsübergreifend, diverse Kunden-, Presse- und Redaktionsanfragen zu bewältigen waren und noch weiter sind. Die Verunsicherungen aufgrund der fehlerhaften politischen Signale sind hoch. Die Betreiber aber sind gefestigt in der Meinung, an ihrer Feuerstätte auch in Zukunft festhalten zu wollen.
Die nächste Fachverbandssitzung findet im Rahmen der HKI-Mitgliederversammlung in Berlin vom 22. Bis 23. Mai 2025 statt.
