Mit dem alten Jahr endet nicht nur die letzte Austauschfrist für Feuerstätten nach der 1. BImSchV, wir werden Anfang 2025 überdies eine neue Bundesregierung bekommen. Ohne hier allzu „politisch“ werden zu wollen, sollte mit einem neuerlichen Stimmungsbarometer im K&L-Magazin die Einschätzungen zur Branchenentwicklung im abgelaufenen, aber vor allem auch fürs kommende Jahr erfragt werden. Unsere Umfrage ging in der Vorweihnachtszeit an mehrere Vertreter des OL-Handwerks und auch an einen Hersteller. Die Antworten sind wenig überraschend ausgefallen und bestätigen im Wesentlichen unseren Eindruck aus dem vergangenen Jahr. Doch lesen Sie selbst.
Geantwortet haben:
K&L-Magazin: Rückblende: Wodurch war die Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Jahr geprägt? War es ein eher gutes oder eher schlechtes Jahr für Ihr Unternehmen?
Günter Meurer: Wir hatten an unseren beiden Standorten eine durchgehend hohe Nachfrage. Auch für Gasanlagen lag sie auf dem Vorjahrsniveau. Es war also ein eher gutes Jahr.
Andre Thorey: Für uns war es ein eher gutes Jahr, geprägt von der Austauschpflicht beziehungsweise generell dem Austausch alter oder defekter Feuerstellen.
Stefan Werner: Für unser Unternehmen war es ein gutes Jahr. Es war geprägt durch Austauschgeschäft.
Sören Skodda: Das letzte Jahr war sehr durchwachsen und – trotz des laufenden Austauschgeschäfts – war es für mich insgesamt nicht gut ...
Andreas Neuer: In meinen Augen war das zurückliegende Jahr durch eine Normalisierung des Marktes geprägt. Die riesige Blase durch den Corona-Effekt und vor allem die Sorge zur Energieversorgung durch den schrecklichen Krieg in der Ukraine hat sich langsam aufgelöst. Der enorme Druck durch die hohe Nachfrage und extrem lange Lieferzeiten hat zum Glück etwas nachgelassen und lässt uns wieder Luft zum Atmen. Durch das Austauschgeschäft befinden wir uns immer noch über dem Vor-Corona-Niveau. Somit war es nach meinen Empfinde ein eher gutes Jahr.
Otakar Slanar (Hoxter GmbH): Das abgelaufene Jahr war sehr gut, weil sehr aktiv. Man hat gemerkt, dass die ersten Monate auftragstechnisch ein bisschen verhalten waren, aber das konnte man in Bezug auf das extreme Jahr 2023 erwarten. Mitte des Jahres konnte man wieder Wachstum sehen, und dadurch beenden wir das Jahr 2024 mit leichtem Wachstum. Es ist uns auch gelungen, eine neue Produktlinie einzuführen, auch personaltechnisch sind wir stärker geworden und ebenso in der Entwicklung gibt´s einen starken Fortschritt.
K&L-Magazin: Welchen Anteil hatte das Austauschgeschäft für Feuerstätten gemäß 1. BImSchV für Ihr Unternehmen, und wie ist diesbezüglich Ihre Prognose fürs kommende Jahr?
Günter Meurer: Das Austauschgeschäft hatte zirka 20 Prozent am Gesamtumsatz. Der Vorlauf ist nach wie vor auf gleichem Niveau und beträgt zirka sechs Monate. Die Prognose für das kommende Jahr ist positiv – darüber hinaus jedoch nicht abzuschätzen, denn wer weiß schon, was kommt.
Andre Thorey: Grob geschätzt lag der Anteil des Austauschgeschäfts bei 40 Prozent. In 2025 rechnen wir mit einem Rückgang der Nachfrage, aber auch mit einigen „Spätzündern“ und vom Schornsteinfeger zu spät „gefundenen“ Kunden.
Stefan Werner: Vom Gesamtumsatz hat das Austauschgeschäft bei uns zirka 30 Prozent ausgemacht. Die Prognose für 2025 ist ungefähr gleichbleibend, danach stark abfallend.
Sören Skodda: In meinem Betrieb hatte das Austauschgeschäft einen sehr geringen Anteil. Daher kann ich da keine Prognose abgeben.
Andreas Neuer: Gerade im Kaminofenbereich ist das Austauschgeschäft in diesem Jahr bei uns sehr groß gewesen. Wir werden hier noch einen gewissen Überschuss mit in das nächste Jahr nehmen, allerdings erwarte ich dann, dass das Austauschgeschäft spürbar nachlässt.
Otakar Slanar: Das können wir nicht ganz genau sagen, da wir keine Heizeinsätze für den klassischen Austausch anbieten. Unsere Produkte werden für Austausch im Bereich Kaminöfen oder Heizkamine gerne genommen, aber über die Höhe des Anteils können wir nur spekulieren. Unsere Prognose für das kommende Jahr ist positiv, und wir wollen auf jeden Fall weiter wachsen – so wie die letzten zwölf Jahre. Hoxter stellt für viele Ofenbauer einen zuverlässigen Partner in unsicheren Zeiten dar. Davon profitieren wir sehr stark.
K&L-Magazin: Welche Rolle spielten Vor-Ort-Emissionsmessungen und gegebenenfalls nachträgliche Ertüchtigungen von Feuerstätten durch Staubabscheider? Falls Sie so etwas überhaupt praktiziert haben, wie hoch war die „Durchfallerquote“, und welche Arten von Feuerstätten konnten so für einen Weiterbetrieb qualifiziert werden?
Günter Meurer: Die Anzahl der Kunden, die eine Vor-Ort-Messung durch einen Schornsteinfeger haben durchführen lassen, war eher gering, die Durchfallquote aber war null. Feinstaubpartikelabscheider haben wir zirka 20 Stück eingebaut, so konnten vorwiegend eingebaute Anlagen qualifiziert werden.
Andre Thorey: Wir selbst haben keine Messungen gemacht und haben dieses auch nicht vor. Grundsätzlich verweigern wir uns nicht vor Abscheidern, aber empfehlen diese auch nur, wenn es Sinn macht (bei Kaminanlagen unter Berücksichtigung des Aufwands und der Kosten).
Stefan Werner: Vor-Ort-Messungen wurden zum Teil von Schornsteinfegern durchgeführt. Laut deren Aussage kam ein großer Teil der Öfen durch. Wir haben bei fest verbauten Kamineinsätzen Staubabscheider verbaut oder verbauen diese. Kaminöfen und Kachelofeneinsätze werden getauscht.
Sören Skodda: Im Augenblick sind die Typenprüfungen und Vor-Ort-Messungen bei mir sehr gefragt, die ich in meiner Eigenschaft als Schornsteinfeger ebenfalls durchführe. Die Durchfallquote ist dabei sehr gering – fast alle Kamineinsätze kommen durch! Für Kaminöfen gilt das nicht in gleicher Weise, da ich Sie auch weniger messe. Da ist es bei den Preisen oft auch besser, gleich ist einen neuen Ofen zu kaufen.
Andreas Neuer: Vor-Ort-Emissionsmessungen haben bei uns überhaupt keine Rolle gespielt, und auch der Einbau von Staubabscheidern nur eine sehr geringe. In diesem Jahr haben wir genau zwei Abscheider installiert. Dies bei Kaminanlagen, die knapp die Werte nicht eingehalten haben und noch sehr gut in Schuss waren. Die Alternative wäre jeweils nur ein Abriss und Neubau gewesen.
K&L-Magazin: Wie bewerten Sie die Entwicklung der Kundenwünsche? Geht der Trend eher zu Preisbewusstsein oder zu Großzügigkeit? Steht bei Ihren Kunden eher das Ambiente oder die tatsächliche Heizfunktion einer Feuerstätte im Vordergrund?
Günter Meurer: Unsere Kunden haben insgesamt großzügige Wünsche und sind bereit, Geld auszugeben. Das Thema Speicherwärme und Emissionsreduzierung sind wichtige Anliegen unserer Kunden, aber natürlich spielen auch Emotionen und der Blick auf das Feuer eine große Rolle.
Andre Thorey: Sowohl als auch. Grundsätzlich würde ich sagen teilt sich das Verhältnis 50/50 zwischen Ambiente und Heizen auf. Wir versuchen das natürlich zu kombinieren. Preise werden weitestgehend angenommen. Da wo es geht, versuchen wir die Heizgeräte leistungsorientiert auszulegen. Viele wissen nur das sie Feuer zu Hause haben wollen, aber sind sich „zum Glück“ nicht der Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten bewusst. Beratung ist alles – Service rundet es ab!
Stefan Werner: In unserem Einzugsgebiet hält sich das in der Waage. Wir haben Kunden, die einen preiswerten Ofen zum Heizen suchen, aber auch Kunden, denen der optische Aspekt wichtiger ist. Unser Portfolio geht bei Öfen von 1300 bis 10.000 Euro und bei festen Anlagen von 12.000 bis 40.000 Euro.
Sören Skodda: Der Trend geht in meinem Kundenkreis eher in Richtung Preisbewusstsein. Trotzdem steht für viele im Augenblick auch die Heizwirkung/Speicherfunktion im Vordergrund, obwohl Speicherfeuerstätten ja tendenziell teurer sind. Die Leute überlegen sich nach meiner Einschätzung genauer, wo sie den höchsten funktionalen Gegenwert für ihr begrenztes Budget bekommen.
Andreas Neuer: Allein aufgrund der deutlichen Preissteigerungen in den letzten Jahren sind wir doch höherpreisig unterwegs, und da geht der Trend dann eher zu Großzügigkeit. Vor dem Krieg stand zu 90 Prozent das Ambiente im Vordergrund. Der Fokus auf die Heizfunktion ist dann schlagartig deutlich angestiegen und geht nun langsam wieder etwas zurück.
Otakar Slanar: Die Entwicklung der Endkundenwünsche kommt bei uns als Hersteller und Lieferant natürlich nur mittelbar an. Trotzdem erfahren wir, dass die Frage von den Endkunden „wo darf ich den Kaufvertrag unterschreiben“ definitiv nicht so schnell kommt wie in den letzten vier Jahren. Viele Kunden haben ihre fest eingeprägte Vorstellung über maximal 15.000 Euro als gewisse Grenze im Kopf. Die Kunden schauen definitiv auch mehr darauf, was die Anlage außer Ambiente bringt. Gerade im Bereich Austausch waren die Kunden etwas gewöhnt, und das wollen sie behalten. Wir arbeiten in erster Linie im Bereich Sanierung, wo die Bausituation festgegeben und durch den Altbestand definiert ist. Es wäre übertrieben, in den Fällen über „hoch modernes Wohnen“ zu sprechen. Effizienz, Speicher, Zuverlässigkeit – das steht jetzt und für die Zukunft im Vordergrund.
K&L-Magazin: Stichwort „Wassertechnik“ / hybrides Heizen: Wie wichtig ist Ihren Kundinnen und Kunden eine Unterstützung der Zentralheizung durch einen Ofen, auch im Hinblick auf die Versorgungssicherheit / Wahlfreiheit der Energieträger oder als Ergänzung zu einer Wärmepumpe?
Günter Meurer: Je nach Energiepreisentwicklung mal mehr, mal weniger, aber insgesamt bewegen sich das Thema und entsprechende Aufträge auf eher niedrigem Niveau.
Andre Thorey: Anfragen kommen hin und wieder. Allerdings, sobald man mit den Kunden weiter in die Technik geht, schrecken viele vor dem Bedienungsaufwand und vor Pflege / Wartung und nicht zuletzt vor den Mehrkosten zurück, da die wenigsten den Umfang des Aufwandes kennen. Das fängt schon an bei einem zu kleinen Speicher …
Stefan Werner: Wir merken wieder einen stärkeren Trend zu Öfen mit Wassertechnik und Öfen, die Holz/Pellets in Kombination verbrennen können. Viele Kunden wollen aber immer noch eine „Alternative ohne Strom“.
Sören Skodda: Das Thema Wassertechnik wird auf jeden Fall größer – auch dies wohl eher aus funktionalen und am Ende eben auch wirtschaftlichen Gründen (Energiepreise).
Andreas Neuer: Der Anteil der Wassertechnik ist in den letzten Jahren bei uns wieder deutlich angestiegen. Ich glaube das hier die Versorgungssicherheit nicht überwiegt, sondern eher die Unabhängigkeit von anderen Energieträgern. Die Diskussionen rund um das GEG haben doch zu großer Unsicherheit geführt, welche Energien in Zukunft noch gewünscht und erlaubt sind. Das Holz steht dort glücklicherweise ein wenig abseits dieser Debatte. Da der Wärmepumpenmarkt derzeit nicht boomt, kann ich auch keine erhöhte Nachfrage bei der Kombination mit unserer Wassertechnik erkennen, sehe das aber zukünftig sehr positiv.
Otakar Slanar: Das Thema wasserführende Feuerstätten ist regional sehr unterschiedlich ausgeprägt. Im Großen und Ganzen ist der Bereich stabil geblieben. Man kann sicher nicht über einen vollkommen neuen Trend sprechen. Man sieht auch, viele Kunden wollen sich einfach gegen die unsichere Zeit absichern. Unsere Branche bietet eine sehr günstige und effiziente Möglichkeit an, wie die Wärme im Haus unabhängig gesichert werden kann.
K&L-Magazin: Stichwort „Keramik“: Wie ist hier die Entwicklung? Steigt oder sinkt die Nachfrage? Wird Keramik zur Volleinkleidung eines Ofens gewünscht, oder sind es eher Putzöfen mit keramischen Details, beispielsweise einer keramischen Ofenbank? Welche Farben / Formate sind bei Ihren Kunden besonders gefragt?
Günter Meurer: Die Nachfrage nach Keramik ist wieder vorhanden, jedoch in gradliniger Form und im Design eher schlicht. Die Nachfrage stagniert aber auf eher geringem Niveau.
Andre Thorey: Wir planen nahezu jede Anlage mit einem Keramikanteil, sei es nur ein keramischer Feuertisch oder eine Sitzbank. Die vorgeschlagenen Mischungen aus Putz und Kacheln werden sehr wohlwollend angenommen.
Stefan Werner: Bei Kachelofenanlagen verbauen wir relativ viel Keramik. Bei Kaminanlagen überwiegt der geputzte Teil. Großkeramik und klassische Formate halten sich bei uns die Waage.
Sören Skodda: Keramik ist in Berlin nach meiner Beobachtung sehr schwierig zu verkaufen. Es gibt ja auch nur noch wenige Firmen, die so etwas fertigen. Leider muss ich auch feststellen, dass nicht alle Keramikhersteller durchweg tadellose Qualität liefern. Das macht es mir als Handwerker auch schwieriger, derartige Produkte anzubieten.
Andreas Neuer: Der Keramikanteil ist bei uns in diesem Jahr wieder leicht gestiegen. Derzeit überwiegen die waagerecht belegten Flächen (Bänke, Feuertische und Heizkammerdecke) und eine Art Passepartout um die Feuerstelle. Voll verkachtelte Anlagen haben wir leider eher selten.
Otakar Slanar: In dem Bereich müsste ich stark spekulieren. Es hängt mit steigender Anfrage nach Speicheranlagen zusammen, dazu gehören einfach auch die Kacheln. Vom Gefühl her sehe ich aber steigende Tendenz an Kommissionen und Rückgang in dem Auftragsvolumen.
K&L-Magazin: Stichwort „Öfen im / für den Neubau“: Wie ist das Verhältnis Ihrer Kundenanfragen für den Gebäudebestand beziehungsweise für den Neubau?
Günter Meurer: Wir verbauen zirka 70 Prozent unserer Anlagen im Gebäudebestand (das ist schon seit Jahren so) und rund 30 Prozent im Neubau.
Andre Thorey: Der Neubauanteil ist bei uns schon immer sehr gering gewesen. Ich würde sagen das wir zu 98 Prozent im Bestand arbeiten. Leider stelle ich bei meinen „Wartungsstreifzügen“ immer mehr beziehungsweise öfter fest, dass Häuser in Neubaugebieten immer seltener einen Schornstein haben – hier müsste man mal ran!
Stefan Werner: Der Neubau macht zurzeit zirka 35 Prozent aus. Die meisten Öfen werden noch in Bestandgebäuden verbaut.
Sören Skodda: Im Augenblick kommen meine Aufträge eher aus dem Altbaubestand, was natürlich auch am urbanen Umfeld liegen mag, in dem ich überwiegend tätig bin ...
Andreas Neuer: Seit etwa drei bis vier Monaten steigt bei uns die Nachfrage für den Neubau wieder an. Zwischenzeitlich lag das vielleicht noch bei 15 bis 20 Prozent des Auftragsbestands.
K&L-Magazin: Generell gefragt: Worin sehen Sie die größte Herausforderung für die Ofenbranche im Jahr 2025, aber auch darüber hinaus?
Günter Meurer: Das saubere, energetische Heizen in der Politik in unserem Sinne zu verankern, die Polemik rauszuhalten. Die Branche muss dafür eine klare Einigkeit zeigen, damit unser Berufsbild nicht verschwindet. Der GVOB hat damit auf allen Ebenen eine große Aufgabe - vor allem auch in Europa. Der Endkunde ist nicht das Problem – die Nachfrage und auch der Wunsch zu investieren ist da.
Andre Thorey: Unsere größte Herausforderung sehe ich bei den Regularien und der damit verbunden Angst der Kunden vor Anschaffungen. Die Hersteller geben sich alle Mühe, Top-Geräte in den Markt zu bringen, aber aufgrund von hohen Energiepreisen werden natürlich auch die Herstellungskosten immer weiter steigen. Das könnte zu einem Problem bei einer gewissen Käuferschicht werden. Was mich etwas bedrückt, ist die mangelnde Nachfrage nach Ausbildungsplätzen und generell nach Nachwuchs. Hier sehe ich das größte Problem, nicht nur für uns #Ofenhelden, sondern auch branchenübergreifend. Immer weniger Handwerker sollen immer mehr Arbeit in immer größer werdenden Gebieten ausführen. Wir würden gerne ausbilden, finden aber keine geeigneten Kandidaten.
Stefan Werner: Die größten Herausforderungen werden die immer größeren Regularien und strengeren Maßnahmen und Einbauvorschriften für Festbrennstoffanlagen. Durch die neuen Gesetze werden die Öfen immer teurer und werden für den Normalbürger irgendwann nicht mehr erschwinglich. Der Ofen könnte dann zum Luxusgut werden.
Sören Skodda: Eine der größten Herausforderungen liegt im fehlenden Nachwuchs fürs Handwerk. Auch macht der Branche eine verfehlte Energiepolitik, die ich leider maßgeblich den Grünen zuschreiben muss (Stichwort: GEG), zu schaffen …
Andreas Neuer: Da 2025 langsam der Faktor des Austauschgeschäfts wegfällt, gehe ich von einem Rückgang des Marktes im Bereich der Kaminöfen, Kaminkassetten und Kachelofeneinsätze aus. Im Bereich der gemauerten Anlagen rechne ich mit einer recht konstant bleibenden Entwicklung. In der Zukunft gibt es für mich zwei große Herausforderungen: Zum einen müssen unsere Öfen und Kamine möglichst sauber sein und noch sauberer werden, um einer Verbotsdiskussion aus dem Wege zu gehen. Da bin ich derzeit aber recht optimistisch, wenn ich sehe, wie unsere Hersteller an zukunftsfähigen Lösungen arbeiten und unter anderem der GVOB in der Lobbyarbeit tätig ist. Die andere „Baustelle“ ist unser Nachwuchs. In den nächsten Jahren werden zahlreiche ältere Ofenbauer in ihre wohlverdiente Rente gehen und somit die Zahl der Betriebe zwangsläufig sinken. Bei zumindest gleichbleibender Nachfrage bedeutet das noch mehr Arbeit für den einzelnen Betrieb. Wenn die Ausbildungszahlen nicht gesteigert werden, werden wir Ofenbauer irgendwann zu einem aussterbenden Beruf, und das kann niemand wollen, der mit dem Ofenbau verbunden ist.
Otakar Slanar: Die Politik beeinflusst unsere Branche deutlich. Es hat sich allerdingst gezeigt, dass die ideologisch geprägten Wünsche der stark grün orientierten politischen Richtungen mehr Rücksicht auf die Realität des Alltagslebens nehmen müssen. Und die ist jetzt ganz anders als vor vier Jahren. Die Branche muss unbedingt an sauberen Lösungen arbeiten, um möglichst beste Emissionswerte zu erreichen. Ebenso muss es eine starke Lobbyarbeit geben. Das sind auch die Gründe dafür, warum Hoxter dem GVOB beigetreten ist. Wir fühlen uns für die weitere Entwicklung in der Branche mit verantwortlich. Wir sind in der Produktentwicklung auf künftige Emissionsgrenzwerte vorbereitet, wir warten nur noch auf die endgültige Formulierung der neuen europäischen oder nationalen Normen.
K&L-Magazin: Wir danken Ihnen für Ihre Auskünfte.