Die energiebedingten Feinstaub-emissionen in Deutschlands Haushalten sind seit dem Jahr 2010 deutlich um mehr als ein Drittel gesunken. Diese positive Entwicklung belegt die im Mai 2022 erschienene Publikation „Übersicht zur Entwicklung der energiebedingten Emissionen und Brennstoffeinsätze in Deutschland 1990 bis 2020“ des Umweltbundesamtes (UBA). Hierauf macht der HKI-Industrieverband Haus, Heiz- und Küchentechnik e.V. aufmerksam. 51 Prozent der energiebedingten Feinstaubemissionen werden laut dieser Studie im Straßenverkehr erzeugt und 25 Prozent von den Privathaushalten. Weitere gewichtige Emittenten sind Gewerbe und Handel, die Industrie und die Energiewirtschaft.
Der Rückgang der Feinstaubemissionen der Privathaushalte basiert insbesondere auf der erfolgreichen Umsetzung der im Jahr 2010 in Kraft getretenen Novelle der Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV). Aufgrund dessen wurden seitdem bereits fast vier Millionen technisch veraltete Holzfeuerstätten stillgelegt, nachgerüstet oder gegen moderne Festbrennstoffgeräte ausgetauscht. Der wesentliche Effekt: Neue Holzfeuerungen verursachen bis zu 85 Prozent weniger Emissionen als Altgeräte, verbrauchen weniger Brennstoff und heizen somit erheblich effizienter. Da weitere vier Millionen Öfen bis zum Jahresende 2024 von der Verordnung betroffen sind, ist auch in den nächsten Jahren ein weiterer Rückgang der Emissionen aus Holzfeuerungen zu erwarten.
Neben Sonnenkollektoren, Windrädern, Wärmepumpen und Wasserkraftwerken, zählt auch Holz zu den Erneuerbaren Energien. Bei der Verbrennung von Holz wird nur jene Menge Kohlenstoffdioxid (CO₂) freigesetzt, die der Baum während der Wachstumsphase aufgenommen hat und die beim natürlichen Zersetzungsprozess im Wald später ohnehin wieder entweichen würde. Das freigewordene Kohlenstoffdioxid wird wiederum von nachwachsenden Bäumen aufgenommen, sodass ein geschlossener Kreislauf entsteht. Holz ist somit – im Gegensatz zu den fossilen Energien wie Öl und Erdgas – CO₂-neutral.
Internationale Petition: Waldbewirtschaftung ist für die Klimaschutzwirkung entscheidend
Um die Bedeutung der Waldbewirtschaftung für den Klimaschutz zu unterstreichen, hat Prof. a.D. Roland Irslinger einen Aufruf zum Unterzeichnen der Petition Zur Notwendigkeit einer klimafreundlichen Waldbewirtschaftung gestartet. Diese haben mittlerweile rund 550 Wissenschaftler aus aller Welt sowie 70 nichtwissenschaftliche Unterstützer unterzeichnet. Im Kern der Petition geht es darum, dass die Waldbewirtschaftung für die Klimaschutzwirkung entscheidend ist und die Nutzung von Holz als Brennstoff fossile Energien ersetzt. In der Petition wird zudem betont, dass Holz als CO₂-neutrale Energie einzuordnen ist. Irslinger war bis zu seiner Emeritierung Professor für Waldökologie an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg.□