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Eine ganz große Familie

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Wohl in keinem anderen Handwerksberuf gibt es so einen engen Zusammenhalt. Immer wieder hört man, Ofenbauer seien „eine große Familie“. Wer einmal in der Branche angekommen ist, der geht ihr im Regelfall auch nicht mehr verloren. OL-Kollegen, die mal auf Branchen-Events anderer, zahlenmäßig häufig stärkerer Gewerke waren, berichten regelmäßig, dass dort Anonymität und Konkurrenzdenken das Klima bestimmen würden. Der besondere Zusammenhalt in der OL-Branche ist ein wichtiges Pfund, wenn es darum geht, den Widrigkeiten zu begegnen, die dem Heizen mit dem regenerativen Energieträger Holz von politischer Seite oder medial immer wieder entgegengebracht werden – von der Feinstaubdiskussion bis zur angeblichen Waldzerstörung. Da fällt dann manchmal auf, dass diese Branche zwar eine große Familie ist, die aber im Verhältnis zu anderen Akteuren doch nur eine relativ kleine Lobby hat.

Wie in jeder „klassischen“ Familie tragen die Mitglieder der OL-Branche allerdings auch Verantwortung für die Gestaltung der Zunft-Zukunft. Mitgliedschaften und ehrenamtliches Engagement in den Innungen und Verbänden stehen dabei sicher an vorderster Stelle. Sie sind die Plattformen für gegenseitigen Austausch, aber auch das Sprachrohr zu den politischen Entscheidungsträgern. In diesem Punkt scheint unter den meisten Kolleginnen und Kollegen weitgehende Einigkeit zu herrschen. Bei der Nachwuchsgewinnung und -förderung sind aber sicher noch nicht alle Register gezogen. Dadurch zeichnen sich auch schon echte Probleme ab, wenn man an fehlende Nachfolgeregelungen für OL-Betriebe denkt. Natürlich gibt es viele Ofenbauer, die regelmäßig ausbilden, aber auch andere, die dies nicht (mehr) tun. „Macht zu viel Arbeit“, „finde nicht die geeigneten Azubis“, „ich mach‘ eh‘ nur noch ein paar Jahre, fahre meinen Betrieb langsam runter“, sind da gängige Argumente. Vor allem Letzteres ist nach jahrzehntelangem „Powern“ und daraus resultierender Erschöpfung nachvollziehbar, trotzdem klingt es traurig und deprimierend. Besinnen wir uns deshalb darauf, weshalb der Beruf des Ofenbauers einer der schönsten und interessantesten Handwerksberufe überhaupt ist, indem wir uns vor Augen führen, dass

  • ein Ofen oder Kamin ein zentral im Wohnraum stehendes Kunstwerk ist, ...
  • ... der mit regenerativem Brennstoff viele Jahre anheimelnde Wärme spendet, ...
  • ... dessen Entstehung vom kreativen Entwurf bis zur Übergabe an den Kunden aus einer, nämlich Ihrer, Hand entstanden ist, ...
  • ... dessen hoher Grad an Wertschöpfung deshalb auch zu einem wesentlichen Teil bei Ihnen verbleibt.
  • Geben wir diese „Flamme der Begeisterung“ an die nächste Generationen weiter. Das Team des K & L-Magazins wird Sie dabei wie gewohnt motivierend unterstützen – gerade auch, was den Nachwuchs in der Branche betrifft. Zum Beispiel mit der Kachelofen-Restaurierung durch den Azubi Efe aus Norddeutschland, über die wir in diesem Heft berichten.

    Ihr Martin Henze

    freier Autor K & L-Magazin

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