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Energiekrise treibt Nachfrage nach Pelletheizungen

Branche steigert heimische Pelletproduktion

Der Durchschnittspreis für Holzpellets in Deutschland liegt im Juli bei 507,83 Euro/t. Das sind 17,7 Prozent mehr als im Vormonat und 125,5 Prozent mehr als im Juli 2021. Ein Kilo Pellets kostet 50,78 Cent, die Kilowattstunde (kWh) klimafreundliche Wärme 10,16 Cent. Weiterhin besteht ein deutlicher Preisvorteil zu den fossilen Energieträgern Heizöl und Erdgas von rd. 33 Prozent.

„Bislang kennen Pelletkunden in Deutschland keine großen Preissprünge wie beim Öl und Gas“, erklärt Martin Bentele, Geschäftsführer beim Deutschen Pelletinstitut (DEPI), das monatlich den Pelletpreis erhebt und veröffentlicht. „Durch die aktuellen Verwerfungen an den Energiemärkten kann aber auch eine Rekordproduktion nach der anderen bei dieser hohen Nachfrage nicht mehr preisdämpfend wirken. In den letzten beiden Jahren waren Pellets zudem überdurchschnittlich günstig, was den Preissprung noch schmerzhafter ausfallen lässt.“ Aktuell rät Bentele Heizungsbetreibern dazu, nur bei tatsächlichem Bedarf Pellets zu bestellen.

 Die aktuelle Nachfrage nach Pelletfeuerungen ist so hoch wie noch nie. Das betrifft sowohl Pelletheizungen, die anders als in den zurückliegenden Jahren nun auch Gasheizungen ersetzen, als auch Pelletkaminöfen, deren Verkäufe als Ergänzung zur fossilen Heizung dieses Jahr eine sehr hohe Steigerung erfahren. Pelletproduzenten reagieren schon seit geraumer Zeit mit Werkserweiterungen und Neubauten auf die wachsende Nachfrage. Eine Produktionsmenge von über 1,75 Mio. t wie in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 gab es noch nie in einem Halbjahr. Deutschland festigt damit seine Position als größter Pelletproduzent in Europa. Im laufenden Jahr ist der Export heimischer Ware zudem auf 11,0 Prozent gesunken.

„Die Pelletbranche setzt weiterhin auf ihre Stärken, nämlich die Veredelung von regionalen Reststoffen der Sägeindustrie zu einem klimafreundlichen Energieträger“, betont Bentele. „Dass Pellets immer noch deutlich günstiger sind als fossile Brennstoffe, zeigt, dass das Konzept auch in Krisenzeiten funktioniert.“ Zur Sicherung der Versorgung arbeiten Pelletproduzenten und -händler derzeit am Limit. Allerdings müssen sie wie auch andere Industriezweige stark gestiegene Rohstoffpreise und hohe Energiekosten bewältigen. Hintergründe zum Pelletmarkt hat das DEPI onlineaufbereitet.

 Verbrauchern wird geraten, beim Kauf unbedingt auf die Qualität der Pellets zu achten. Industriepellets minderer Qualität sind nicht für kleinere Zentralheizungen und Pelletkaminöfen geeignet. Sie können den Ausfall der Heizung verursachen. Pellets der höchsten Qualitätsklasse ENplus A1 gibt es nur im zertifizierten Handel. Bezugsadressen finden Verbraucher unter www.enplus-pellets.de.