In politischen Diskussionen und von Umweltverbänden wird immer wieder gefordert, dass Holz ausschließlich zu hochwertigen Möbeln und Konsumgütern verarbeitet oder als Baustoff verwendet werden soll. Vor diesem Hintergrund weist der HKI-Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e. V. darauf hin, dass es sich bei Brennholz, das von Forstbetrieben an private Ofenbesitzer verkauft wird, um minderwertige Hölzer oder Käferholz handelt.
Dieses Holz ist für die Verarbeitung in Sägewerken nicht geeignet und somit für die Möbel- und Bauindustrie wertlos. Brennholz fällt bei der regelmäßigen Waldpflege, der Durchforstung und bei der Beseitigung von Sturmschäden an. Diese minderwertigen Stämme sowie das Kronenholz werden regional als Brennholz vermarktet. Was viele nicht wissen: Ist eine Fichte vom Borkenkäfer befallen, sollte sie als Schadholz innerhalb von sechs Wochen aus dem Wald entfernt werden, bevor der Käfer weitere Bäume befällt.
Signifikante Preisunterschiede
Die unterschiedliche Qualität verdeutlichen auch die Preise. Bauholz ist hochwertiges Stammholz, das auch als Langholz bezeichnet wird. Dieses wird international gehandelt und unterliegt der weltweiten Preisentwicklung. Vergleicht man die Preise von den Landesforsten, die Rohholz aus Privat-, Kommunal- und Staatswäldern vermarkten, kommt man zu einem klaren Ergebnis: Buche als Brennholz kostet zirka 70 Euro pro Festmeter, während das hochwertige Stammholz ab 125 Euro pro Festmeter gehandelt wird. Bei Eiche sind die Preisunterschiede noch deutlicher, hier beginnen die Preise für Stammholz bei rund 300 Euro für den Festmeter. „Die Preisdifferenz für Bauholz und Brennholz verdeutlicht, dass es sich um zwei unterschiedliche Produkte handelt.“, so Frank Kienle, Geschäftsführer des HKI. „Für Waldbesitzer macht es aus wirtschaftlicher Sicht keinen Sinn, hochwertige Hölzer als Brennholz zu vermarkten.“
Warum Brennholz aus heimischen Wäldern kommen sollte
Der Verkauf von Brennholz ist für die deutsche Forst- und Landwirtschaft eine wichtige Einnahmequelle. Mit diesen Einnahmen decken Waldbesitzer die Kosten für die Waldpflege und für die Instandhaltung der Waldwege. Würde dieses Restholz nicht als Brennholz verkauft, wären zudem höherwertige Hölzer entsprechend teurer, da eine wichtige Einnahmequelle fehlte.
Grundsätzlich sollten Verbraucherinnen und Verbraucher darauf achten, dass ihr Brennholz aus der Region kommt. Regional geerntetes Holz gewährleistet kurze Transportwege. Zudem fließt der Erlös auch in den Umbau der Wälder von Monokulturen in widerstandsfähige Mischwälder sowie die Wiederbewaldung von Kahlflächen, verursacht durch Stürme oder Schädlingsbefall.