Erdgas ist auf dem Weltmarkt so teuer wie schon lange nicht mehr. Besonders Großbritannien ist schwer davon betroffen, aber auch in Österreich sind die Preise deutlich nachgezogen. Wie der langjährige Heizkostenvergleich des Österreichischen Kachelofenverbands aufzeigt, müssen Stromheizer am meisten für ein warmes Zuhause berappen, während für Holzheizer eines fest steht: Sie kommen seit Jahren am günstigsten durch den Winter.
Angesichts der Engpässe und starken Abhängigkeit von Importen sprach sich Umweltministerin Leonore Gewessler abermals für einen „beschleunigten Umstieg auf erneuerbaren Energien“ aus. Die vermehrte Nutzung von Holz als Brennstoff ist nicht nur eine heimische Alternative, sondern vor allem die kostengünstigste. Ein beispielhaftes Einfamilienhaus (mit 200 m² Fläche und einem Verbrauch von 100 kWh/m² pro Jahr) kommt so auf Heizkosten von nur 922 Euro pro Jahr. Die Kosten für österreichisches Brennholz bewegen sich seit zwei Jahren in etwa auf dem gleichen Niveau.
Erdgasheizer müssen im Vergleich zu 2019 mehr als 200 Euro mehr bezahlen, nämlich 1.250 Euro. Die Gründe dafür liegen an der starken globalen Nachfrage und in zahlreichen Medien wird darüber spekuliert, ob Russland bewusst Gaslieferungen zurückhält, um die Genehmigung der erst kürzlich fertiggestellten Gaspipeline Nord Stream 2 zu erzwingen.
Strom – Spitzenreiter an Heizkosten
Am teuersten heizt es sich mit Strom: 3.380 Euro kostet die Beheizung des oben genannten Beispielhauses. Stromheizer müssen im Vergleich zu 2019 damit um satte 600 Euro mehr bezahlen als noch vor zwei Jahren. Einzig und allein die Kosten für Pellets sind im 2-Jahres-Vergleich leicht gesunken. Sie betragen derzeit 1.085 Euro und somit zählen Pellets zum zweitgünstigsten Brennstoff im Herbst 2021.
Energiewende mit Holz
Eine erfreuliche Entwicklung ist, dass in der EU immer häufiger Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden. „Diese Chance gilt es zu nutzen, denn beim Beheizen von Einzelhaushalten stehen ausreichend erneuerbare Alternativen zu Verfügung“, weiß Thomas Schiffert, Geschäftsführer des Österreichischen Kachelofenverbands.
Nachfrage nach Kachelöfen groß
Wie viele Hafner (Ofenbauer) berichten, war aufgrund der Corona-Pandemie die Nachfrage nach Kachelöfen groß. „So wünschen sich viele Hausbesitzer nicht nur ein gemütliches Heizgerät zum Anlehnen, sondern es steht auch der Gedanke der ökologischen Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit beim Heizen im Vordergrund“, so Schiffert.
Der holzbetriebene Kachelofen vereint alle diese Kriterien. Durch die Verwendung von heimischem Holz funktioniert er CO₂-neutral. Das Holz wächst quasi vor der Haustüre in Österreich. Bei Stromausfällen oder Blackouts sorgt der Kachelofen für Sicherheit, da er ganz ohne Strom funktioniert.
Mit nur ein- oder zweimaliger Holzauflage pro Tag hat man es den ganzen Tag dank des großen Wärmespeichers wohlig warm. „Und mit dem Brennstoff Holz zahlt sich das vor allem auch finanziell aus“, so Schiffert. □