Mehr als 450.000 Kachelöfen – dies entspricht 13 % der heimischen Haushalte und einer installierten Leistung von 2.000 Megawatt – sorgen in Österreich in der kalten Jahreszeit für wohlige Wärme. Pro Jahr kommen rund 10.000 Stück der beliebten Wärmespender dazu, für die man im Schnitt zwischen 15.000 und 20.000 Euro bezahlen muss.
Zufriedenstellende Auftragslage
Das gestiegene Interesse der Österreicher:innen hat sich bereits mit der Corona-Pandemie entwickelt, in der die Menschen mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht haben.„Mittlerweile hat sich die Zahl der verkauften Kachelöfen zwar wieder normalisiert, sie befindet sich aber nach wie vor auf einem hohen Niveau. Aktuell muss man mit zwei bis drei Monaten Wartezeit ab Auftragsvergabe rechnen“, erläutert DI Dr. Thomas Schiffert, Geschäftsführer des Österreichischen Kachelofenverbandes.
Handwerkerbonus bringt bis zu 2000 Euro
Positiv auf die Nachfrage wirkt sich auch der heuer neu eingeführte Handwerkerbonus aus, mit dem die Arbeitsleistung von Handwerkern rückwirkend ab 1. März mit 20 Prozent bzw. maximal 2000 Euro pro Person gefördert wird. Seit 15. Juli kann man Anträge online einreichen, ab dem kommenden Jahr sinkt die maximale Förderung auf 1500 Euro. Zu beachten ist lediglich, dass für diese Arbeitsleistung keine andere Förderung in Anspruch genommen wird.
Vielseitig kombinierbar
Ein Kachelofen ist die ideale Ergänzung zu anderen Heizsystemen mit erneuerbarer Energie. Beliebt ist vor allem die Kombination mit einer (Luft)Wärmepumpe. Diese werden bei tiefen Außentemperaturen zur fast reinen Stromheizung, da sehr viel elektrische Energie für eine ausreichende Raumtemperatur benötigt wird. Hier schafft der Kachelofen Abhilfe. Entweder Wärmepumpe und Kachelofen heizen getrennt voneinander, oder der Ofen erzeugtWarmwasser, und für den Rest ist die Wärmepumpe zuständig. Zudem gibt es die Möglichkeit, die kalte Außenluft mit Wärme aus dem Kachelofen vorzuheizen und so bessere Rahmenbedingungen für die Wärmepumpe zu schaffen. Wesentlicher Vorteil: selbst bei Stromausfall sorgt der Kachelofen für Wohlfühlwärme.Der Kachelofen lässt sich auch ausgezeichnet mit einer Photovoltaikanlage kombinieren. An kalten, sonnenreichen Tagen kann er durch das Verlegen von Stromkabeln in der äußeren Ofenhülle direkt über die Sonne erwärmt werden und seine milde Strahlungswärme entfalten.Daneben empfiehlt sich die Kombination mit einer thermischen Solaranlage. Dies hilft vor allem in Zeiten, in denen der Solarertrag gering ist. Brennholz im Kachelofen ist dabei „gespeicherte Sonnenenergie“, die auch an sonnenarmen Tagen jederzeit abrufbar ist.
Heizkosten-Vergleich macht sicher
Laut einer Erhebung der Statistik Austria ist Holz nicht nur der wichtigste Energieträger zur Beheizung von Wohnräumen in Österreich, sondern auch der kosteneffizienteste. So sank im August 2024 der Preis für Heizöl gegenüber dem Vorjahresmonat um rund 12,9 %, beim Gaspreis betrug der Rückgang laut dem Österreichischen Biomasseverband 19,8 %. Der Pelletspreis gab um 29,1 % nach und verzeichnete gegenüber August 2023 den größten prozentualen Rückgang. Der Scheitholzpreis reduzierte sich im Jahresvergleich um 2,3 % und war im August 2024 verglichen mit Heizöl um rund 34 % und im Vergleich mit Erdgas um gut 50 % günstiger. Der Preis für Waldhackgut verzeichnete gegenüber dem Vorjahresmonat einen Rückgang von 8,4 %, der Preisvorteil gegenüber Heizöl betrug 64 % und gegenüber Erdgas sogar 73 %. „Diese Zahlen belegen, dass Brennholz neben Hackschnitzeln auf Dauer der günstigste und am wenigsten Schwankungen unterworfenen Brennstoff ist“, betont DI Dr. Thomas Schiffert.
