Ein nächster Schritt zur maximalen Reduzierung der Staubemissionen kann durchaus im Einsatz neuester Emissionsminderungstechnik liegen. So zeigt sich der HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e. V. (HKI) mit Blick in Richtung Politik dialogbereit in der Forderung nach moderner „Filtertechnik“ – allerdings mit Augenmaß, validierten und EU-weit anerkannten Messverfahren.
Eine kommunale, regionale oder gar flächendeckende Einführung von Emissionsminderungstechnik ist aber erst dann möglich, wenn seitens der Politik Anreize in Form von staatlichen Fördermaßnahmen in Aussicht gestellt werden. Denn im Moment ist diese Technologie noch für viele Betreiber von Einzelraumfeuerstätten zu teuer um pro aktiv nachgerüstet zu werden.
Da der Großteil an Emissionen während des Brennvorgangs entstehen, lag der Fokus in Hinblick auf die Emissionsreduzierung insbesondere bei den Primärmaßnahmen (konstruktive Maßnahmen), wie zum Beispiel der Verwendung modernster Materialien, strömungstechnisch systematisierte Verbrennungsluft- und Abgasführung. Mit Erfolg: So verringern beispielsweise eine optimierte Luftzufuhr und neuartige Feuerraumauskleidungen die Emissionen gegenüber Altgeräten um bis zu 85 Prozent.
Moderne Steuerungs- und Sensortechnik, die den Abbrand selbst reguliert ohne Eingriff des Betreibers, bestätigt einmal mehr den hohen Innovationsgrad der Branche. Fehlbedienungen sind damit so gut wie ausgeschlossen. Der Ofen erzielt einen hohen Wirkungsgrad und Holz wird eingespart. So wird das Heizen insgesamt noch nachhaltiger und umweltfreundlicher (niedrige Emissionswerte).
Darüber hinaus ist die Belastung der Luft mit Schadstoffen nach Angaben des Bundesumweltamts in den vergangenen 25 Jahren deutlich zurückgegangen. So gibt es seit einigen Jahren an keiner deutschen Messstation eine Überschreitung des Feinstaub-Grenzwertes für den Jahresmittelwert. Jüngst teilte die Stadt Stuttgart mit, dass hier die Feinstaubbelastung in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen ist, also der Grenzwert für die Maximalbelastung kontinuierlich unterschritten wurde.
Gerade wegen dieser Erfolge stellt sich die Branche fortwährend der Herausforderung, die regelmäßig neu formulierten Forderungen nach noch weniger Feinstaubausstoß umzusetzen und arbeitet weiterhin kontinuierlich an der technischen Optimierung der Verbrennungstechnik.
Darüber hinaus engagiert sich der HKI zusammen mit seinen Mitgliedsunternehmen unter anderem im Bereich der internationalen und nationalen Normungsarbeit und Standardisierung von Einzelraumfeuerstätten und ist Mitglied in zahlreichen internationalen Ausschüssen und Normungsprojekten. Zudem arbeitete er eng mit dem TÜV Süd zusammen an einem „Zertifizierungsverfahren für emissionsarme Kaminöfen und anderer Feuerstätten“. Anhand des TÜV-Siegels erkennt der Kunde besonders umweltfreundliche und emissionsarme Feuerstätten. Um den Betreibereinfluss so gering wie möglich zu halten, haben diese Geräte in der Regel zumindest eine Verbrennungsluftsteuerung.
Da das Emissionsverhalten von Einzelraumfeuerstätten für Scheitholz aber dennoch maßgeblich vom Betreiber und seinem Verhalten (welches Holz wird verwendet, welche Stückigkeit, wie wird angezündet etc.) abhängt, engagiert sich der Verband zusätzlich im Bereich der Kundenaufklärung und setzt sich für geprüfte Qualität von regional verfügbarem Brennholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ein. So ist der Emissions- und Umweltschutz mittlerweile zu einer zentralen Aufgabe des Verbands geworden.
Durch die deutlich verbesserte Verbrennungstechnik erzielen moderne Heizgeräte für feste Brennstoffe, neben niedrigeren Emissionen, auch einen wesentlich höheren Wirkungsgrad als ältere Geräte und damit einen geringeren Brennstoffverbrauch. Somit müssen Emissionen, die erst gar nicht entstehen, im Nachgang auch nicht aufwndig entfernt werden. Zumal eine solche Technik, verbunden mit einer zum Teil noch geringen Serienproduktion, aus Verbrauchersicht noch zu teuer erscheint und damit einer freiwilligen Aufrüstung der Abgasanlage signifikant im Wege steht. Zudem benötigen einige Lösungen eine externe Stromzufuhr.
Allerdings rückten die letzten Wochen und Monate die sogenannten sekundären Emissionsminderungsmaßnahmen wie Partikelabscheider und Katalysatoren immer mehr in die öffentliche Diskussion. Unter Einhaltung der sicherheits- und funktionsrelevanten Anforderungen können diese aus Sicht des HKI am Ende durchaus eine wesentliche und effektive Unterstützung der Primärmaßnahmen darstellen. Allerdings gibt es bisher noch keine anerkannten Prüfbedingungen für Nachschalt-Katalysatoren. Eine zugehörige Norm oder technische Regeln – idealerweise auf europäischer Ebene – sind somit ein zentrales Anliegen des HKI. Auch fehlen bisher anerkannte Zulassungsbedingungen und Regeln, um den Kunden sowie den Herstellern von Einzelraumfeuerstätten, eine sichere und einwandfreie Funktion zu garantieren. Damit ist den Herstellern dieser Technologie die Möglichkeit genommen, geprüfte Produkte in den Markt zu bringen. Katalysatoren können zurzeit nur als Komponente im Gerät mit demselben zusammen geprüft beziehungsweise bewertet werden.
Die Nutzung der Biomasse Holz in der Wärmeversorgung trägt bereits heute einen erheblichen Teil zur CO₂-Minderung bei. Damit die gesteckten Klimaziele mit Hilfe neuester Verbrennungstechnik und modernen Emissionsminderungstechnologien auch erreicht werden können, braucht es aus Sicht des HKI an der einen oder anderen Stelle sowohl einen starken rechtlichen und normativen Rahmen als auch ein verlässliches und zur Zielerreichung ausreichendes Fördervolumen. Denn ohne klare Anreize durch Zuschüsse oder Fördermaßnahmen wird es zum einen nicht gelingen, Millionen Einzelraumfeuerstätten nachträglich mit modernen Emissionsminderungstechniken auszustatten und zum anderen den Austausch älterer Feuerstätten zu beschleunigen. Hier signalisiert der HKI deutliche Dialogbereitschaft in Richtung der politischen Entscheider, um die Emissionsminderungstechnologien in allen Punkten voranzubringen, damit diese bestenfalls bereits in Serie von den Herstellern verbaut werden.